Baden-Württemberg
Förderung der praxisintegrierten Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistenz
Zusammen mit den kommunalen Partnern hat das Kultusministerium Baden-Württemberg ein Konzept für eine vergütete, praxisintegrierte Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin und zum sozialpädagogischen Assistenten entwickelt. Diese Ausbildung fördert das Land nun auch finanziell.
21.06.2021
„Mit der finanziellen Förderung sorgen wir für mehr attraktive Ausbildungsplätze und letztendlich für mehr pädagogische Fachkräfte in unserem Land“, sagte Kultusministerin Schopper.
Großer Bedarf an gut ausgebildetem Personal
Nach wie vor ist der Bedarf an gut ausgebildetem pädagogischen Personal groß. Aus diesem Grund hat das Kultusministerium – anknüpfend an das Erfolgsmodell der vergüteten, praxisintegrierten Erzieherinnen- und Erzieherausbildung (PiA) – gemeinsam mit den kommunalen Landesverbänden, den kirchlichen und freien Kindergartenträgerverbänden sowie dem Kommunalverband für Jugend, und Soziales (KVJS) ein Konzept für eine vergütete, praxisintegrierte Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin und zum sozialpädagogischen Assistenten entwickelt. Auf Grundlage einer neuen Verwaltungsvorschrift fördert das Land die Ausbildung nun auch finanziell.
Die Ausbildung richtet sich an Personen mit Hauptschulabschluss und abgeschlossener Berufsausbildung und ist eine Alternative zur klassischen Kinderpflegeausbildung. Sie befähigt dazu, in sozialpädagogischen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, zum Beispiel in Krippen und Kindertageseinrichtungen bei der Erziehung, Bildung, Pflege und Betreuung von Kindern unter Anleitung einer Erzieherin oder eines Erziehers mitzuwirken. Der neue Ausbildungsweg hat zum Ziel, andere Zielgruppen zu erreichen.
„Herausforderungen wie dem hohen Fachkräftebedarf in der frühkindlichen Bildung begegnen wir mit neuen Ideen, so zum Beispiel mit der praxisintegrierten Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin oder Assistenten“, sagte Kultusministerin Theresa Schopper und fügte an: „Mit diesem Ausbildungsformat erleichtern wir Personen mit Hauptschulabschluss und einer abgeschlossener Berufsausbildung den Ein- bzw. Umstieg in einen pädagogischen Beruf und sorgen dafür, dass sich noch mehr Personen für einen Beruf mit und für Kinder entscheiden.“
Förderung für Kindertageseinrichtungen
Das Konzept für die Ausbildung wird nun auf Grundlage einer neuen Verwaltungsvorschrift finanziell unterstützt. So stellt das Land Fördergelder für die Träger von Kindertageseinrichtungen bereit, die im September 2021 einen zusätzlichen vergüteten Ausbildungsplatz im Rahmen der praxisintegrierten Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin und zum sozialpädagogischen Assistenten schaffen und dadurch ihre Ausbildungskapazität um mindestens einen Ausbildungsplatz im Vergleich zum Vorjahr erhöhen. Im ersten Ausbildungsjahr fördert das Land den Ausbildungsplatz mit 1.300 Euro pro Auszubildenden und Monat, im zweiten Ausbildungsjahr mit 1.450 Euro.
„Fördern heißt voranbringen – das tun wir mit den Fördergeldern jetzt ganz konkret“, sagte der für die frühkindliche Bildung zuständige Staatssekretär Volker Schebesta MdL. Er fügt an: „Denn sie kommen schlussendlich allen zugute: Die Auszubildenden erhalten eine angemessene Vergütung und die Einrichtungen freuen sich über zusätzliche, motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – davon profitieren am Schluss vor allem die Kinder und Eltern.“
Für die Förderung wird vorausgesetzt, dass die Ausbildung an einer öffentlichen oder staatlich anerkannten Berufsfachschule für sozialpädagogische Assistenz (praxisintegriert) erfolgt und die Schülerinnen und Schüler dafür im Rahmen der Ausbildung kein Schulgeld entrichten müssen.
Weitere Informationen
Die Ausbildung erstreckt sich über drei Jahre und gliedert sich in eine theoretische Ausbildung an der Berufsfachschule für sozialpädagogische Assistenz und eine praktische Ausbildung in einer Kindertageseinrichtung.
Das neue Ausbildungsmodell wird seit dem aktuellen Schuljahr 2020/2021 bereits an zwei Schulen im Land mit je einer Klasse erprobt – an der Hedwig-Dohm-Schule Stuttgart sowie der Edith-Stein-Schule Freiburg. Den beiden Berufsfachschulen wollen weitere Berufsfachschulen zum Schuljahr 2021/2022 folgen und das Angebot damit landesweit ergänzen.
Das Eckpunktepapier zur Implementierung des neuen Ausbildungsmodells, ein Flyer sowie weitere Informationen finden sich auf der Website des Kultusministeriums.
Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg vom 07.06.2021
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