Qualifizierung

AWO startet Zertifikatsreihe "Fachkraft für Frühpädagogik U3"

"Das für unsere gesamte Gesellschaft so wichtige Ziel, die Betreuungs- und Bildungsangebote für Kleinkinder zu verbessern, darf sich nicht auf den quantitativen Ausbau von Krippen beschränken - wir müssen dabei genauso auf die Qualität der Betreuung achten", betont der AWO Bundesvorsitzende Rainer Brückers.

30.11.2009

Dafür hat die AWO in der vergangenen Woche in Essen eine Zertifikatsreihe gestartet, die Standards für die Weiterbildung frühpädagogischer Fachkräfte setzt. Ziel ist es, die Qualität in der Arbeit mit Kindern unter drei Jahren (U3) zu verbessern und auf einen internationalen Standard zu heben. Deutschland hat dabei erheblichen Nachholbedarf, denn bislang wurden hierzulande nur sehr wenige Kinder unter drei Jahren professionell betreut und ErzieherInnen entsprechend ausgebildet - doch nun gilt das ambitionierte Ziel des Kinderförderungsgesetzes (KiföG), bis 2012 für rund 30 Prozent der Kleinkinder eine Betreuung anzubieten. Dafür müssen bundesweit rund 740.000 zusätzliche Betreuungsplätze in Kitas und der Tagespflege geschaffen werden und Zigtausende ErzieherInnen entsprechend qualifiziert werden.

Denn die Aufnahme der unter Dreijährigen stellt hohe Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte sowie an die Organisation der Kitas. "Bildung in den ersten Lebensjahren, in denen grundlegende Bindungsprozesse stattfinden, erfordert besonders qualifizierte Fachkräfte, die über profunde entwicklungspsychologische Kenntnisse und besondere Kompetenzen in Emphatie und Einfühlungsvermögen verfügen", sagt Karin Kaltenbach, Leiterin des AWO Kompetenzzentrum für Kinderförderung. Das Zentrum hat zusammen mit der AWO Bundesakademie, dem Willy-Könen Bildungswerk des AWO Bezirksverbandes Niederrhein und dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) die Zertifikatsreihe entwickelt.

Praxisnah und nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen werden damit ErzieherInnen weitergebildet, um auf die essentiellen qualitativen Entwicklungssprünge und Veränderungen in der frühen Kinderheit angemessen eingehen zu können. Neben der direkten pädagogischen Arbeit bedarf es bei der Betreuung von Kleinkindern auch besonderer Kenntnisse iin der Arbeit mit Familienund dem Umgang mit der Lebenswirklichkeit von Eltern, insbesondere in einem bildungsfernen Umfeld. So vermittelt das Curriculum fundierte Kenntnisse und praktische Handlungsansätze zur optimalen Bildung, Erziehung und Betreuung.

Die Weiterbildung umfasst fünf Module an jeweils fünf Tagen. Sie richtet sich nicht nur an die bundesweit rund 2400 AWO Kitas, die ihre U3-Angebote nun verstärkt ausbauen und ihre Fachkräfte dafür qualifizieren wollen, sondern auch an das Personal anderer Träger und der Kommunen.

Der Titel "Fachkraft für Frühpädagogik U3" ist ein anerkannter Weiterbildungsabschluss. Mit einer umfangreichen wissenschaftlichen Evaluation durch das DJI wird die Zertifikatsreihe überprüft und weiterentwickelt.

Quelle: Arbeiterwohlfahrt - Bundesverband e.V.

 

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