Qualifizierung
VPK-Landesverband Niedersachsen: Qualitätssiegel für private Träger der Jugendhilfe
In der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland sind nachweisbare Qualität und verlässliche Leistungsstandards unerlässlich.
01.06.2010
Aus diesem Grund hat der Landesverband Niedersachsen privater Träger der freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe e.V. (VPK) ein Qualitätssiegel entwickelt, das für Eltern und alle Akteure in der Kinder- und Jugendhilfe eine Orientierung bieten soll.
„Die Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung von erzieherischen Hilfen in der Kinder- und Jugendhilfe ist für den VPK-Landesverband Niedersachsen seit Jahren ein Schlüsselthema“, erklärt der Landesvorsitzende Michael W. Budig anlässlich der Vorstellung des Qualitätssiegels. Der Verband gebe damit den Mitgliedseinrichtungen wichtige Impulse und Unterstützung, um ihre Leistungsangebote für hilfebedürftige Kinder und Jugendliche qualitätsorientiert und zukunftsfähig zu gestalten. Derartige Leistungsangebote unterlägen einer kontinuierlichen Hinwendung zu Qualitäts- und Wirksamkeitskriterien. Um Qualitätsstandards und ihre Weiterentwicklung zu stärken und zu fördern, habe der VPK Niedersachsen als erster Spitzenverband nun ein eigenes Qualitätssiegel „VPK-geprüfte Einrichtung“ für Jugendhilfeeinrichtungen erarbeitet, so Budig weiter.
Bei diesem Qualitätssiegel handelt es sich nicht um ein isoliertes Instrumentarium, sondern um einen Baustein einer umfassenden Strategie. Um Mindeststandards zu sichern, wurde bereits vor circa fünf Jahren eine Selbstverpflichtungserklärung erarbeitet, die alle Mitgliedseinrichtungen des VPK anerkennen. Des Weiteren wurden Qualitätszirkel eingerichtet, die durch Regelungen im Gesundheitswesen inspiriert worden sind. Dort sind beispielsweise Ärzte und Psychotherapeuten zur regelmäßigen Teilnahme an solchen Zirkeln verpflichtet. Die Qualitätszirkel des VPK Niedersachsen bestehen jeweils aus sechs bis acht Mitgliedseinrichtungen, die sich regelmäßig auf regionaler Ebene treffen und Fragen der Qualitätsentwicklung und Sicherung diskutieren.
Das neu entwickelte Qualitätssiegel stellt damit ein wirkungsvolles Führungsinstrument dar, mit dessen Hilfe erhebliche Verbesserungen in der Organisation und der Aufgabenerfüllung erzielt werden können. Insbesondere die Regelung wiederkehrender Arbeitsabläufe, die Festlegung von Verantwortung, die Organisation des Informationsflusses an interne und externe Schnittstellen und die Sicherung der Qualität von Arbeitsschritten durch Prüfungen sind wesentliche Kriterien der Qualitätssicherung, die durch das neue Siegel beurteilt und gesichert werden sollen. Wesentlich ist dabei immer auch die Förderung von Transparenz und Selbstreflexion.
„Das Qualitätssiegel „VPK geprüfte Einrichtung“ ist ein vom Spitzenverband VPK- Niedersachsen an seine Mitglieder vergebenes Siegel und ist von Praktikern der Jugendhilfe für die Praxis entwickelt“, hebt Budig als besonders wichtig hervor. Um den eigenen Qualitätsansprüchen des Verbandes gerecht zu werden und die Unabhängigkeit der Prüfung zu untermauern, werden die Prüfungen zusätzlich immer durch einen externen Prüfer und ein Mitglied des VPK vorgenommen.
Das Qualitätssiegel „VPK geprüfte Einrichtung“ umfasst ein Prüfverfahren und die Integration in einen kontinuierlichen Reflexionsprozess der Organisationen und einzelner Abläufe. Durch die zeitliche Begrenzung - das Siegel hat immer nur eine bestimmte Laufzeit - die dauerhafte Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit, dem Angebot der Mitarbeit in Qualitätszirkeln und der Transparenz, der sich jede beteiligte Einrichtung unterziehen muss, wird ein hohes Maß an Qualitätsentwicklung angestoßen, dokumentiert und fest in Prozessabläufe integriert.
„Der VPK Niedersachsen intensiviert somit seine Qualitätsentwicklung weiter, die im vitalen Interesse aller im Jugendhilfebereich beteiligten Partner liegt“, so Budig abschließend.
Quelle: PM Landesverband Niedersachsen privater Träger der freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe e.V. (VPK)
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