Internationale Jugendarbeit

Startschuss für das Deutsch-Afrikanische Jugendwerk

Mit dem neuen Jugendwerk will die Bundesrepublik den Austausch mit afrikanischen Partnern vertiefen. Gefördert werden junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren sowie junge Fachkräfte. Schwerpunkte sind die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

24.06.2021

Globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel und teilweise damit verbundenen, geopolitischen Umwälzungen kann die Bundesrepublik und kann kein anderer Staat allein begegnen. Die Zukunft einer nachhaltigen Entwicklung liegt daher in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Um diese zu stärken hat nun das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam mit Engagement Global und dem Senior Experten Service das Deutsch-Afrikanische Jugendwerk ins Leben gerufen.

Junge Menschen gestalten die Zukunft

Afrika ist Europas Nachbarkontinent. Afrika liegt auch im Zentrum geopolitischer Einflussnahmen und ist zugleich ein sehr junger Kontinent. Fast zwei Drittel der Menschen dort sind jünger als 25 Jahre. In allen drei Punkten liegt ein großes Potenzial für Ideen und Innovationen. Ein Austausch zwischen den jungen Menschen aus der Bundesrepublik und afrikanischen Staaten kann dieses Potenzial fördern.

Das Deutsch-Afrikanische Jugendwerk hat sich daher zum Ziel gesetzt, junge Menschen der beiden Nachbarkontinente darin zu unterstützen, sich gemeinsam für eine nachhaltige soziale, ökonomische und ökologische Entwicklung zu engagieren. Bundesminister Müller: 

„Jugend gestaltet die Welt von morgen. Mit dem Deutsch-Afrikanischen Jugendwerk verbinden wir das enorme Potenzial junger Menschen in Deutschland und auf unserem Nachbarkontinent Afrika mit der dringlichen Notwendigkeit, sich jetzt gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft auf unserem Planeten einzusetzen.“

Engagement für eine nachhaltige Entwicklung

Die Förderungen durch das Jugendwerk richten sich an Projekte, die sich einer nachhaltig sozialen, ökonomischen oder ökologischen Entwicklung widmen. Impulsgeber hierfür sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (z. B. kein Hunger, hochwertige Bildung, Geschlechtergleicheit, Zugang zu sauberem Wasser usw.). Anknüpfungspunkte für Projektbeiträge zum Erreichen dieser Ziele finden sich überall, in Afrika, in Deutschland, im Alltag, in der Schule, im Verein, im Beruf. Das Deutsch-Afrikanische Jugendwerk spricht daher verschiedenste zivilgesellschaftliche Akteure an, mit einem gemeinsamen Ziel: „einen Beitrag zur Umsetzung des Weltzukunftsvertrags leisten – für und mit der Jugend“.

Austausch für junge Menschen und Fachkräfte

Das DAJW richtet seine Fördertätigkeit an zwei Programmlinien aus:

Teams up!

Ob private Umweltinitiative unter Freunden, Sportverein oder Musikclub – über die Programmlinie Teams up! sollen direkt Jugendaustauschprojekte gefördert werden. Jugendgruppen, die sich in entwicklungspolitischen Austauschprojekten einsetzen möchten, können über eine Zeitspanne von bis zu zwei Jahren gefördert werden. Die Projekte beinhalten eine Hin- und eine Rückbegegnung sowie digitale Begegnungen. Dabei werden die Projekte von der Vorbereitungs- bis zur Nachbereitungsphase professionell begleitet und finanziell unterstützt.

Ebenfalls gefördert werden Begleitprojekte, mit denen Teams up! weiterentwickelt werden soll. Diese Förderung richtet sich in erster Linie an Träger der Jugendarbeit und -bildung sowie der Entwicklungszusammenarbeit.

Modellprojekte, die besonders innovativ und von besonderer Relevanz für die entwicklungspolitische, internationale Jugendarbeit sind, können besonders gefördert werden. Für sie gelten unter anderem keine Altersbeschränkungen.

Team works!

Die Programmlinie Team works! bietet beruflichen Austausch. Für vier Wochen können junge Berufstätige in Ausbildungsberufen zum Einsatz beim Partner aufbrechen, also junge Fachkräfte aus Afrika die Bundesrepublik besuchen und umgekehrt. Von diesem Austausch profitieren die Nachwuchskräfte ebenso wie die einsetzenden Arbeitgeber. Die jungen Menschen qualifizieren sich weiter, erwerben interkulturelle Kompetenzen und knüpfen wertvolle Kontakte. An ihre Einsatzstellen wiederum bringen sie frisch erworbenes Fachwissen mit, das die Arbeit der Gastgeber für eine nachhaltige Entwicklung stärkt.

Die jungen Fachkräfte müssen dafür mindestens im dritten Ausbildungsjahr sein oder in ihren ersten Berufsjahren. Für sie gilt eine Altersbeschränkung von 18 bis 30 Jahren.

Ein Beratungsangebot besteht außerdem für die Betriebe, sozialen Einrichtungen und Unternehmen, die Fachkräfte aufnehmen oder entsenden möchten. Der Senior Experten Service begleitet bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung des Einsatzes.

Autor: Roman Thieltges

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