Umwelt und Klima
Ideenwettbewerb „Baukultur, Wohnen und Nachhaltigkeit“ ausgelobt
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung sucht innovative Projektideen rund um Bauen und Wohnen, die einen Beitrag zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele leisten. Bewerben können sich gemeinnützige Akteure, z.B. Vereine, Stiftungen und Verbände, oder Initiativen wie außerschulische Lernorte sowie Körperschaften des öffentlichen Rechts wie Schulen, Universitäten und Gemeinden. Die Gewinner erhalten eine Förderung durch die Bundesstiftung Baukultur.
24.07.2018
Wie wollen wir wohnen, welche Baukultur braucht unsere gebaute Umwelt in einer nachhaltigen Stadt? Was können wir tun, damit Nachhaltigkeit für die Menschen eine zentrale Rolle spielt, wenn sie entscheiden, wie sie bauen und wohnen wollen? Wie können Vernetzung und Kommunikation dabei helfen, nachhaltiges Bauen und Wohnen in unserer Gesellschaft zu verankern? Der Rat für Nachhaltige Entwicklung sucht dazu innovative Projekte und Ideen über den Ideenwettbewerb „Baukultur, Wohnen und Nachhaltigkeit“, die Antworten auf Fragen wie diese geben und einen Beitrag zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele leisten. Die Bundesstiftung Baukultur unterstützt den Ideenwettbewerb. Die besten Bewerbungen werden bis zu einem Jahr und bis zu einer Höhe von 50.000 Euro gefördert.
Gutes Leben in der Stadt und auf dem Land
Marlehn Thieme, Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung: „Wesentlich für gutes Leben in der Stadt und auf dem Land ist eine nachhaltige Bau- und Wohnkultur. Aktuell geht etwa ein Drittel des Ressourcenverbrauchs in Deutschland auf das Konto von Gebäuden, gleiches gilt für Abfallaufkommen und CO2-Emissionen. Das muss sich ändern, dafür suchen und fördern wir innovative Projektideen.“
„Nachhaltige Baukultur versucht durch intensivere Nutzung des Bestands, der Bebauung immer neuer Flächen entgegenzuwirken“, sagt Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. „Aktuell werden täglich rund 62 Hektar neu für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen – das entspricht fast 100 Fußballfeldern. Dabei liegt großes Potenzial für nachhaltige Baukultur in vorhandenen Quartieren: durch Umnutzungen, An- und Umbauten.“
Wer kann am Ideenwettbewerb teilnehmen?
Gemeinnützige Akteure, also zum Beispiel Vereine, Stiftungen, Verbände, Initiativen wie außerschulische Lernorte und Körperschaften des öffentlichen Rechts wie Schulen, Universitäten und Gemeinden, können sich mit ihren Ideen bewerben. Dahinter können Praktikerinnen und Praktiker aus dem Bereich Bauen und Wohnen stehen, zum Beispiel aus öffentlichen Ämtern, von Bürgerinitiativen oder der Zivilgesellschaft, Leute aus der Kreativbranche, Kultur- und Kunstschaffende – oder einfach engagierte Menschen, die unsere Welt nachhaltiger machen wollen.
Wichtig: Es können ausschließlich solche Ideen eingereicht und gefördert werden, die noch nicht umgesetzt werden. Bestehende Projekte können mit einer Weiterentwicklungsidee teilnehmen. Die Entwicklung von Apps oder die Herausgabe von Publikationen können im Rahmen dieses Ideenwettbewerbes nicht berücksichtigt werden.
Hintergrundinformationen
Ein Förderantrag ist über ein webbasiertes System auf dem Portal www.tatenfuermorgen.de bis zum 02.09.2018 einzureichen (> LogIn-Bereich > „Mein Konto“ > „Mein Fonds Antrag“ > „neues Projekt anlegen“). Alle nötigen Schritte dazu sind dort erklärt. Die endgültige Entscheidung über eine Förderung obliegt dem RNE nach abschließender Prüfung.
Möglich wird dieser Ideenwettbewerb durch ein Förderprogramm des RNE, den „Fonds Nachhaltigkeitskultur“. Auf Initiative des Bundestages stellt das Bundeskanzleramt beim RNE über einen Zeitraum von drei Jahren 7,5 Millionen Euro zur Einrichtung des Fonds bereit. Der RNE ruft in dieser Zeit mehrere Ideenwettbewerbe zu verschiedenen Themen der Alltagskultur aus. Bereits abgeschlossen sind die Ideenwettbewerbe zur Esskultur und Mobilitätskultur. Der Bau- und Wohnkultur wird ein Ideenwettbewerb zur Modekultur folgen, weitere Themen werden noch vom RNE festgelegt. Der Fonds soll bewährte Ansätze stärken und auch neue Wege gehen, um eine gesellschaftliche Transformation zu mehr Nachhaltigkeit anzustoßen.
Über den Rat für Nachhaltige Entwicklung
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wurde erstmals im April 2001 von der Bundesregierung berufen. Dem Rat gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an. Die Aufgaben des Rates sind die Entwicklung von Beiträgen für die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sowie Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.
In der Wahl seiner Themen und Aktionsformen ist der Rat unabhängig. Ergebnisse aus der laufenden Arbeit sind zum Beispiel der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, Stellungnahmen zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen, zur Klimapolitik, zur Rohstoffpolitik und zur fiskalischen Nachhaltigkeit, zum Ökolandbau, die Gründung des Hub for Sustainable Finance, die zivilgesellschaftlichen Initiativen von Projekt Nachhaltigkeit, der Strategiedialog zur nachhaltigen Stadtentwicklung mit Oberbürgermeistern, die Impulse Jugendlicher und junger Erwachsener zur kommunalen Nachhaltigkeit und zur deutschen Nachhaltigkeitspolitik sowie Beiträge zur „Green Economy“.
Quelle: Rat für Nachhaltige Entwicklung vom 10.07.2018
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