Umwelt und Klima
Grüne Woche 2018: Entwicklungsministerium nimmt Kurs auf fairen Einkauf
Mit fairen Preisen kann sicher gestellt werden, dass Menschen nicht hungern, Kinder nicht arbeiten und Wälder nicht abgeholzt werden müssen. Darauf weist Entwicklungsminister Müller anlässlich der Internationalen Grünen Woche Berlin 2018 hin. Weltweit hungern mehr als 800 Millionen Menschen, zwei Milliarden Menschen sind mangelernährt.
17.01.2018
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zeigt auf der am Freitag, 19. Januar startenden Internationalen Grünen Woche Berlin 2018, dass jeder Mensch mit seinem täglichen Einkauf etwas gegen Hunger tun kann.
Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller: „Die Menschen in Afrika brauchen bessere Perspektiven in ihrer Heimat. Wir nehmen es noch viel zu oft hin, dass unser Kaffee oder unser Kakao für einen Tagelohn von 50 Cent in Westafrika geerntet wird. Wenn die Bauern und ihre Familien vom Kakaoanbau nicht leben können, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn sie zu uns kommen. Unser Ziel ist deshalb klar: In fünf Jahren muss 100 Prozent des bei uns verarbeiteten Kakaos zertifiziert nachhaltig sein.“
"Geiz ist geil" gilt nicht für Bauern
Gemeinsam mit über 20 Partnern wie der Welthungerhilfe, dem WWF, Fairtrade und weiteren Organisationen sowie engagierten Unternehmen präsentiert das BMZ sein Programm auf der weltgrößten Ernährungsmesse in Halle 5.2. Unter anderem wird die Präsidentin der Vereinigung der Kakaobauern in der Elfenbeinküste, Oussou Brou N’Goran, begrüßt. Der erste Chocolatier des afrikanischen Landes, Emmanuel Gbaou, zeigt, wie die Weiterverarbeitung von Kakaobohnen zu mehr Einnahmen für die Menschen vor Ort in Afrika führt. Zudem präsentiert der Chocolatier seine kunstvollen Skulpturen, die er aus Schokolade gestaltet.
An den Beispielen Kakao und Baumwolle zeigt das Ministerium, dass der Satz "Geiz ist geil" selten für die Bauern gilt.
Fairer Einkauf und faire Produktion
„Unser Motto lautet: Eine Welt ohne Hunger ist möglich - mit fairem Einkauf und fairer Produktion. Am Beispiel Kakao zeigen wir sehr anschaulich den Weg von der Kakaoplantage bis zur Schokolade. Faire Preise stellen sicher, dass Menschen nicht hungern, Kinder nicht arbeiten und Wälder nicht abgeholzt werden müssen. Wir haben es selbst in der Hand, mit unserem täglichen Einkauf“, so Entwicklungsminister Müller.
Mit Kakao rückt das BMZ die Lieblingssüßigkeit der Deutschen in den Mittelpunkt. Deutschland ist Exportweltmeister von Schokolade. Für die Kakaobauern vor Ort bleiben aber nur wenige Cent pro Tafel. Das reicht oft nicht zum Überleben. So schuften über zwei Millionen Kinder auf westafrikanischen Kakaoplantagen statt in die Schule zu gehen.
Kakao mit allen Sinnen erleben
Kleine und große Gäste können Kakao mit allen Sinnen erleben: wie eine Kakaofrucht aussieht und schmeckt, wie man eine Kakaoschote mit einem Holzstock traditionell öffnet, wie anstrengend die Ernte ist und wie daraus am Ende Schokolade wird. Ein Schokobrunnen zeigt, wie gut faire Schokolade schmeckt.
Bei der Baumwolle führt der Weg von einem echten Baumwollfeld über Arbeiterinnen, die live spinnen und nähen, bis zum fertigen T-Shirt. So zeigt das BMZ, wie man für harte Arbeit einen fairen Lohn erhält und an welchen Siegeln Verbraucher das im Laden erkennen. Highlights für die Besucher sind tägliche Koch-Shows und Kaffeezeremonien mit fairen Produkten, ein Quiz und viel Musik aus Afrika und aller Welt.
Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vom 17.01.2018
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