Jugendpolitik

Globale Bildungskampagne fordert stärkeren Beitrag zur Grundbildung für alle

Derzeit bleibt weltweit über 260 Millionen Kindern und Jugendlichen die Schulbildung verwehrt. Die Globale Bildungskampagne fordert die Bundesregierung deshalb dazu auf, mehr für die Grund- und Sekundarbildung in der Welt zu tun. Sie sei der Schlüssel für nachhaltige Entwicklung und der momentane Beitrag Deutschlands entspreche nicht seiner wirtschaftlichen Leistungskraft.

16.10.2018

Anlässlich des Berlin-Besuchs des senegalesischen Bildungsministers und stellvertretenden Vorsitzenden der Globalen Bildungspartnerschaft (GPE), Serigne Mbye Thiam, gibt die Bundesregierung bekannt, ihren jährlichen Beitrag zur GPE auf 18 Millionen Euro zu verdoppeln. Die Globale Bildungskampagne begrüßt diese Erhöhung, fordert die Bundesregierung aber weiter dazu auf, qualitativ hochwertiger und inklusiver Grundbildung für alle einen deutlich höheren Stellenwert beizumessen. Es geht darum, den weltweit über 260 Millionen Kindern und Jugendlichen endlich eine Zukunft zu ermöglichen, denen derzeit Schulbildung verwehrt bleibt.

Ein Fünftel der Kinder kann nicht zur Schule gehen

 „Die Zahlen sind alarmierend“, sagt Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe, einer der Mitgliedsorganisationen der Globalen Bildungskampagne. „Noch immer kann eins von fünf Kindern weltweit nicht zur Schule gehen, so die jüngst von der UNESCO vorgelegten Daten.“ Tatsächlich stagnieren die Fortschritte bei den Einschulungsraten seit einigen Jahren wieder. Die Bildungsbarrieren sind vielfältig: Geschlechterdiskriminierung, Armut, Behinderungen, Krisen und Konflikte und soziale Ungleichheit hindern Kinder und Jugendliche daran, ihr Recht auf Bildung verwirklichen zu können. „Deshalb muss die Bundesregierung dringend stärker in Grund- und Sekundarbildung investierten“, so Katrin Weidemann.

„Die einseitige Fokussierung der neuen Sonderinitiative des Bundesentwicklungsministeriums auf Ausbildung und berufliche Bildung greift zu kurz. Ohne Grundbildung stellt sich die Frage nach einer formalen Berufsausbildung zumeist gar nicht erst. Die Verdoppelung der Beiträge zur Globalen Bildungspartnerschaft reicht daher nicht aus.“

Bildung ist der Schlüssel für nachhaltige Entwicklung

Der Sprecher der Globalen Bildungskampagne, Jan-Thilo Klimisch, ergänzt: „Grund- und Sekundarbildung sind der Schlüssel für nachhaltige Entwicklung, individuell wie gesellschaftlich. Sie bilden die Grundlage allen weiteren Lernens für Alltag und Arbeitswelt und ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe. Die GPE ist ein etabliertes und effizientes Finanzierungsinstrument zur Stärkung von Grundbildung. Sie ermöglicht ein koordiniertes internationales Vorgehen und bringt Geber- und Partnerländer sowie die Zivilgesellschaft an einen Tisch. Die Bildungskampagne begrüßt daher die Erhöhung des deutschen Beitrags zur GPE im Haushalt 2018 auf 18 Millionen Euro und deren Fortschreibung im Haushaltsentwurf 2019. Das ist ein positives Signal und ein erster Schritt in die richtige Richtung, entspricht jedoch bei weitem nicht dem, was Deutschland angesichts seiner Wirtschaftskraft beitragen könnte. Wir fordern daher, dass in den laufenden Haushaltsverhandlungen der Beitrag zur GPE deutlich aufgestockt wird. Ein fairer Beitrag, entsprechend der wirtschaftlichen Leistungskraft Deutschlands, liegt bei 100 Millionen Euro pro Jahr.“

Globale Bildungskampagne in Deutschland

Die Mitgliedsorganisationen der Globalen Bildungskampagne in Deutschland: Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V. (CBM) • Don Bosco Mission • Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) • Kindernothilfe e.V. • Oxfam Deutschland e.V. • Plan International Deutschland e.V. • Save the Children Deutschland e.V. • Deutsches Komitee für UNICEF e.V. • Deutsche Welthungerhilfe e.V. • World University Service – Deutsches Komitee e.V. • World Vision Deutschland e.V.

Quelle:  Kindernothilfe e.V. vom 11.10.2018

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