Umwelt und Klima
Deutschsprachige Länder wollen neuen Schwung in der Klimadebatte
Die deutschsprachigen Länder haben eine verstärkte Zusammenarbeit in der internationalen Klimaschutzpolitik und im Nuklearbereich verabredet. Das vereinbarten die zuständigen Umweltministerinnen von Deutschland, Luxemburg, Liechtenstein, Österreich und Schweiz bei ihrem Treffen in Münster. Die EU brauche eine ambitionierte Langfriststrategie zum Klimaschutz.
02.05.2019
Die deutschsprachigen Umweltministerinnen haben beim diesjährigen Treffen in Münster eine verstärkte Zusammenarbeit in der internationalen Klimaschutzpolitik und im Nuklearbereich verabredet. Neben Deutschland nahmen die Umweltministerinnen aus Luxemburg, Liechtenstein, Österreich und Schweiz teil.
Klimaschutz ohne Atomkraft
Die deutschsprachigen Ministerinnen haben sich, im Vorfeld der kommenden UN-Klimakonferenz COP25 in Santiago (Chile) im Dezember 2019, über den Stand der Verhandlungen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und zu Fortschritten im Klimaschutz ausgetauscht. Es besteht Konsens, dass der für September geplante Nachhaltigkeitsgipfel und der Klimagipfel des VN-Generalsekretärs wichtige Wegmarken auf dem Weg zur COP25 in Chile sind, um verschiedene globale Diskussionsstränge miteinander zu verzahnen und neuen Schwung in die Klimadebatte zu bringen.
Die Ministerinnen waren sich einig, dass die EU auf der Basis des Vorschlags der Europäischen Kommission bald eine ambitionierte Langfriststrategie zum Klimaschutz entwickeln müsse. In diesem Zusammenhang vertreten die Ministerinnen die Auffassung, dass die Atomkraft in einer klimafreundlichen und damit treibhausgasneutralen Energieversorgung aufgrund ihrer Risiken und Kosten keine Rolle mehr spielen kann. In diesem Jahr befassten sich die Ministerinnen auch mit Fragen der Atomenergienutzung in Europa und damit verbundenen Herausforderungen insbesondere für Staaten, in denen keine Atomkraftwerke betrieben werden oder die aus der Nutzung der Atomenergie aussteigen. In Österreich, Luxemburg und Liechtenstein waren nie Atomkraftwerke in Betrieb, während die Schweiz und Deutschland den Atomausstieg beschlossen haben. Bundesumweltministerin Svenja Schulze sagte: „Darauf aufbauend haben sich die fünf Ministerinnen darauf verständigt, im Nuklearbereich zukünftig stärker zusammenzuarbeiten.“
Wasserwirtschaft und Gewässerschutz
Im Bereich der Wasserwirtschaft und des Gewässerschutzes wurde über eine Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit zum Schutz grenzüberschreitender Gewässer, insbesondere der Fischdurchgängigkeit im Rheineinzugsgebiet, sowie die Vorbereitung der Rheinministerkonferenz im Februar 2020 in Amsterdam beraten.
Die Ministerinnen sprachen sich zudem für eine ambitionierte Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie als zentrales Element der europäischen Wasserpolitik bis 2027 und auch für eine Fortführung der Richtlinie über 2027 hinaus aus. Die Ministerinnen haben darüber hinaus über gemeinsame Ansätze in der Chemikalienpolitik und ihre Bedeutung zum Schutz der Gesundheit gesprochen: Bundesumweltministerin Schulze lud ihre Kolleginnen zur fünften Internationalen Konferenz zum Chemikalienmanagement (ICCM5) im Oktober 2020 nach Bonn ein und warb für die Stärkung der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit. Abschließend informierte Bundesumweltministerin Schulze ihre Kolleginnen über die Planungen für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020. Das Umweltministerium wird einen Schwerpunkt auf das Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit legen.
Weitere Informationen zum Nationalen Klimaschutzplan Deutschlands finden sich beim Bundesumweltministerium.
Quelle:Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit vom 29.04.2019
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