Umwelt und Klima

BUNDjugend unterstützt Klimastreik: Zu langsam handeln heißt verlieren

Am 29. November 2019 findet weltweit der nächste Klimastreik von Fridays for Future statt. Allein in Deutschland finden an bislang knapp 500 Orten Veranstaltungen statt, zu deren Teilnahme auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die BUNDjugend aufgerufen haben.

29.11.2019

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Klimastreik eint der Wunsch nach mehr Klimaschutz. Denn die Zeit drängt und die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen reichen nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel von Paris zu erreichen.

Über das Land rollt eine Protestwelle

Mit Blick auf die deutsche Regierung erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND: „Bauernproteste, Schülerstreik, Großdemonstrationen: Über das Land rollt eine Protestwelle. Die Menschen sind sauer und beklagen zu Recht den Politikstau. Zu viele Themen liegen brach und werden von dieser Regierung, wenn überhaupt, nur halbherzig bearbeitet. Schwarz-rot macht Politik nach dem Motto ‚business as usual‘, anstatt die Ängste jetziger und kommender Generationen ernst zu nehmen. Diese Verzagtheit angesichts der großen Aufgabe ist erschütternd. Wir rufen der Regierung von den Straßen unseres Landes zu: Wacht auf, handelt jetzt, rettet unseren Planeten.“

Jugend erwartet mehr Mut von der Politik

Die BUNDjugend spürt den großen Zulauf und ein wachsendes Interesse am Thema Klima- und Umweltschutz. Marie-Luisa Wahn aus dem Vorstand der BUNDjugend beschreibt die Motivation vieler jungen Menschen wie folgt: „Das sogenannte Klimapaket lässt tausende junge Menschen den Glauben an den Gestaltungswillen der Bundesregierung für eine soziale und ökologische Zukunft verlieren. Als Jugend erwarten wir von der Großen Koalition mutigen Gestaltungswillen für eine sozial-ökologische Zukunft.“

Der BUND und seine Jugendorganisation hoffen, dass sich niemand von diesem Politikstillstand entmutigen lässt. Die Jugendvertreterin Wahn weiter: „Die Politik muss die richtigen Anreize schaffen, damit sich jede*r klimafreundliches Leben leisten kann. Für die große Transformation müssen wir alle mit ins Boot holen. Gerechter Klimaschutz ist für jede*n im Alltag umsetzbar und nimmt diejenigen in die Kostenverantwortung, die die größten Emittenten von Treibhausgasen sind: Kohle, Industrie, Automobilbranche.“

Bundesrat berät über Klimapaket

Beide Teilnehmenden der heutigen Protestkundgebung in Berlin betonen übereinstimmend: „Als einer der größten Verursacher der Klimakrise fährt die Bundesregierung quasi mit leeren Händen nach Madrid zur Klimakonferenz. Dieses klimapolitische Versagen lassen wir uns nicht gefallen. Denn: Zu langsam handeln heißt verlieren. Wer Politik nur mit dem Blick auf die nächste Wahlperiode macht, verspielt unser aller Zukunft. Schon jetzt wird aus der Artenkrise und der Klimakrise eine große, die Menschheit bedrohende Krise. Jede Verzagtheit und jede weitere Verzögerung der notwendigen Maßnahmen wird uns teuer zu stehen kommen.“

Am Morgen vor dem Klimastreik tritt in Berlin der Bundesrat zu Beratungen zusammen. Hierzu sagt Bandt abschließend: „Die Länder müssen es richten und die schlimmsten Fehler des Klimapakets der Bundesregierung korrigieren. Die falsche Abstandsregelung für Windräder muss vom Tisch. Nur so können die Energiewende und damit der Ausstieg aus den Fossilen Brennstoffen gelingen. Das Bundeswirtschaftsministerium und Bundesminister Altmaier scheinen über die Abstandsregelung den Ausbau der Windkraft bewusst abwürgen zu wollen. Außerdem braucht es einen CO2-Preis, der schnell Wirkung entfalten kann. Wir hoffen sehr auf den Weitblick und die Durchsetzungsfähigkeit der Länderchefs.“

Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V. vom 29.11.2019

Redaktion: Kerstin Boller

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