Flucht und Migration

NRWs Integrationsminister startet Integrationstour 2010

Am ersten Tag ihrer „Integrationstour 2010“ durch Nordrhein-Westfalen besuchen Integrationsminister Guntram Schneider und die für Integration zuständige Staatssekretärin Zülfiye Kaykin gestern das Internationale Migrantenzentrum (IMZ) in Gelsenkirchen. „Das Zentrum zeigt, wie Menschen mit Zuwanderungsgeschichte besonders effektiv bei ihrer Integration unterstützt werden können", erklärten Minister Schneider und Staatssekretärin Kaykin.

28.09.2010

Mit Blick auf die hohe Arbeitslosenquote in Gelsenkirchen (27,9 Prozent der Ausländer) bietet das Migrantenzentrum die Fördermaßnahme „Arbeiten und Lernen" an. Schwer vermittelbare arbeitslose Jugendliche mit Migrationshintergrund erhalten damit eine weitere Chance. Ergebnis: Im letzten Jahr machten 41 von 50 Jugendlichen ihren Hauptschulabschluss nach. Parallel dazu durchliefen sie eine praktische Qualifizierung in einem Seniorenzentrum und in der Jugendberufshilfe, um Erfahrungen im Arbeitsleben zu sammeln.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit im IMZ liegt in der Behindertenhilfe. Betroffene Migranten haben manchmal Schwierigkeiten, in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis offen damit umzugehen. Sprachdefizite erschweren oft den Zugang zur Behindertenhilfe. Betroffen sind insbesondere Mütter. Das IMZ steht diesen Frauen mit Rat und Tat zur Seite. „Das Engagement ist Gold wert“, lobte Staatssekretärin Kaykin. „Die Mütter, die hierher kommen, sind oft nervlich am Ende. Es ist wichtig, ihnen zuzuhören und etwas Lebensfreude zu geben.“

Im Gelsenkirchener IMZ ist auch das einzige Demenz-Servicezentrum in Nordrhein-Westfalen mit Ausrichtung auf Menschen mit Zuwanderungsgeschichte angesiedelt.

„Das Internationale Migrantenzentrum arbeitet an den zukunftsweisenden Themen unserer Gesellschaft - und das mit großem Erfolg", betont Minister Schneider. „Wir unterstützen diese Arbeit im Rahmen des Förderprogramms der Inte-grationsagenturen - damit wollen wir Angebote, Strukturen und Prozesse der Integrationsarbeit verbessern und auch den Älteren passgenau Angebote gewähren“, sagte Schneider.

Im Rahmen der ersten Integrationstour in Nordrhein-Westfalen überhaupt besuchen der Minister und Staatssekretärin Kaykin verschiedene Projekte und Einrichtungen im Land. Auch führen sie Gespräche mit Integrationspraktikern vor Ort. „Unser Ziel ist es, im Frühjahr ein Integrationsgesetz vorzulegen“, betonten beide. Dabei orientierten sie sich an gelungenen Integrationsbeispielen in den Kommunen. Auch führen der Minister und die Staatssekretärin Gespräche mit Vertretern der jeweiligen Kommunen darüber, wo und weshalb Integration gelingt oder misslingt. „Die Städte und Gemeinden haben eine zentrale Bedeutung für das Gelingen der Integration“, erklärten Minister Schneider und Staatsekretärin Kaykin.

Quelle: Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen

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