Flucht und Migration

Integrationsministerkonferenz: Migrationsberatung stärken und Ehrenamt fördern

Die Migrationsberatung ist für eine gelingende Integration von zugewanderten Menschen von großer Bedeutung. Die Integrationsministerkonferenz, die vom 11. bis 12. April in Berlin stattfand, fasste einstimmig einen entsprechenden Beschluss, dass die vorhandenen Angebote des Bundes weiterentwickelt werden müssen. Außerdem soll freiwilliges Engagement von Migrantinnen und Migranten stärker gefördert werden.

16.04.2019

Niedersachsens Integrationsministerin Carola Reimann sagt hierzu: „Wir sprechen uns dafür aus, dass der Bund mehr barrierefreie Angebote schafft, die aufsuchende Arbeit im ländlichen Raum stärkt und die vom Bund finanzierten Beratungsangebote für erwachsene Zugewanderte auch für Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie Geduldete geöffnet werden".

Bedarfsgerechte kompetente Beratung für Neuzugewanderte

Derzeit profitieren von diesen Beratungsangeboten nur Menschen, die bereits über einen Anerkennungsstatus verfügen. „Das muss sich ändern, denn auch die Menschen, die nicht damit rechnen können, in Deutschland bleiben zu dürfen, haben ein Recht auf Beratung und Unterstützung", so Dr. Carola Reimann weiter. Insbesondere die Beratungssysteme des Bundes für jugendliche und erwachsene Zugewanderte müssen mit den ergänzenden Angeboten der Länder und Kommunen abgestimmt sein, um die Bedarfe möglichst effektiv abdecken zu können.

Der aktuelle Antrag unterstreiche den hohen Stellenwert bedarfsgerechter kompetenter Beratung für Neuzugewanderte und deren herausragende gesellschaftspolitische Relevanz. Bund und Länder tragen gemeinsam die Verantwortung für vor Ort funktionierende Angebote und ihre zeitgemäße Weiterentwicklung. So müsse die Beratung bedarfsgerecht und mit ganzheitlichem Anspruch erfolgen, heißt es in der entsprechenden Beschlussfassung.

Niedersachsen fördert in 2019 ergänzend zu den Beratungsangeboten des Bundes die Migrationsberatung mit 10,5 Millionen Euro. Die Förderung beinhaltet landesweit etwa 200 Personalstellen.

Zivilgesellschaftliche Engagement und Teilhabe von Migrantinnen und Migranten fördern und stärken

Der ebenfalls einstimmig beschlossene und von Niedersachsen miteingebrachte Antrag „Zivilgesellschaftliches Engagement und Teilhabe von Migrantinnen und Migranten fördern und stärken" zielt darauf ab, das freiwillige Engagement von Migrantinnen und Migranten stärker zu fördern. Sie sind aktuell im Bereich des freiwilligen Engagements noch unterrepräsentiert. „Dabei kann insbesondere die ehrenamtliche Arbeit dazu beitragen, dass sich die Menschen schnell und gut in ihrer neuer Umgebung einleben, neue Menschen kennenlernen und auch die Deutsche Sprache schneller lernen", unterstreicht Dr. Carola Reimann. Der Antrag ziele darauf ab, Strukturen zu fördern, die es Migrantinnen und Migranten erleichtern, sich zu engagieren. Dieses Ziel solle sich in den Förderprogrammen entsprechend widerspiegeln.

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung vom 12.04.2019

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