Flucht und Migration

Europa, Integration, Klimawandel und Kulturelle Bildung: Stiftung Mercator bewilligt über 77 Millionen Euro in 2017

Die Stiftung Mercator hat im vergangenen Jahr 116 Projekte mit einer Fördersumme von rund 77 Mio. Euro bewilligt. Damit hat sie seit Beginn ihrer Tätigkeit etwa 605 Mio. Euro für rund 1.400 Projekte aus den Themenfeldern Europa, Integration, Klimawandel und Kulturelle Bildung bereitgestellt. Die Auszahlungen haben sich auch in diesem Jahr erhöht – von 55,2 Millionen im Jahr 2016 auf 61,7 Millionen Euro in diesem Jahr.

03.08.2018

Mit der AFD zog 2017 erstmals eine rechtspopulistische Partei in den Bundestag ein. Populisten sind in vielen Ländern Europas weiter auf dem Vormarsch. Die Rhetorik im politischen Diskurs wird immer radikaler. 2017 wurde deutlich, dass die Werte, für die sich die Stiftung Mercator einsetzt, unter Druck geraten sind. Für die Stiftung Mercator ist das Ansporn, ihre Arbeit fortzuführen und weiterzuentwickeln.

Schwerpunktthema 2017: „Europäische Migrationspolitik“

Mit ihrem Schwerpunktthema 2017 „Europäische Migrationspolitik“ hat die Stiftung Mercator auf eine zentrale Herausforderung der Europäischen Union reagiert. Die Handlungsfähigkeit und der Zusammenhalt Europas sind durch die kontroversen Diskussionen über Folgen von Migration und Flucht gefährdet. Es bedarf übergreifender Foren von Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft, um Handlungsoptionen für eine gemeinsame europäische Migrationspolitik zu entwerfen und zu diskutieren. So bewilligte die Stiftung Mercator 2017 weitere 50.000 Euro für die European Stability Initiative. Der Thinktank um Gerald Knaus, der auch Impulsgeber beim EU-Türkei-Abkommen war, erarbeitet nun Vorschläge, wie die öffentlichen Verwaltungen in Griechenland und Italien entlastet und die Asylverfahren beschleunigt sowie verbessert werden können.

Über drei Millionen Euro wurden 2017 für das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) bewilligt. Wissenschaftler von den Universitäten Dresden und Duisburg-Essen untersuchen, wie europäische Demokratien Migration politisch verarbeiten. Der sich verbreitende Populismus spielt dabei auch eine zentrale Rolle. Dies war auch das Thema der Mercator Lecture mit dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle im Herbst 2017.

Austausch und Begegnung sind für die Stiftung Mercator ein wichtiges Instrument, um populistischen Strömungen entgegen zu wirken. Mit dem 2017 bewilligten Projekt „meet! - Mercator Europa Tour“ ermöglicht die Stiftung Mercator Bildungsaufsteigern aus dem Ruhrgebiet erste Auslandserfahrungen zu sammeln, Europa zu erkunden und Einblicke in die Welt der internationalen Zusammenarbeit zu gewinnen. Erfahrungen im Ausland sind heutzutage aus den Lebensläufen junger Menschen nicht mehr wegzudenken. Doch sehr oft hängt diese Möglichkeit am Geldbeutel der Eltern oder deren Bildungshintergrund ab. Nicht alle jungen Erwachsenen können die Möglichkeiten des grenzenlosen Europas und des internationalen Austausches nutzen, auch wenn ihre Leistungen und ihre Persönlichkeit das Potenzial dazu aufweisen. Dies wollen wir ändern und die Lust auf Europa stärken. So auch mit der Einladung an die Essener Bürger zum Mercator Forum Europa am 6. und 7. September. Die Stiftung Mercator möchte Europa nach Essen holen! Im Mercator Forum Europa sollen Menschen erreicht werden, die Europa distanziert gegenüberstehen, aber auch gleichzeitig pro-europäische Aktivisten bestärkt werden. Dazu werden Projektpartner und ihre Initiativen mit Essener Bürgern zusammengebracht. Eine offene gesellschaftliche Debatte soll in bürgernahen und interaktiven Dialogveranstaltungen gefördert werden. So wird auch Ministerpräsident Armin Laschet mit den Bürgern in einen Dialog über Europa treten.

Eine Übersicht über alle Projekte der Stiftung Mercator – mit allen Bewilligungen und Zahlen für 2017 im Detail – sind im Jahresbericht 2017 zu finden, der am 31. Juli erschienen ist.

Über die Stiftung Mercator

Die Stiftung Mercator ist eine private Stiftung, die Wissenschaft, Bildung und Internationale Verständigung fördert. Sie initiiert, entwickelt und finanziert gezielt Projekte und Partnergesellschaften in den Themenbereichen, für die sie sich engagiert: Sie will Europa stärken, Integration durch gleiche Bildungschancen für alle verbessern, die Energiewende als Motor für globalen Klimaschutz vorantreiben und kulturelle Bildung in Schulen verankern. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie und dem Sitz der Stiftung, fühlt sie sich besonders verpflichtet.

Quelle: Stiftung Mercator vom 31.07.2018

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