Flucht und Migration
Diakonie: Steigende Zuwanderungszahlen erfordern mehr Mittel für Migrationsberatung
Die Diakonie setzt sich für eine deutliche Aufstockung der Bundesmittel für "Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer" ein. Die Beratungszahlen stiegen 2011 bis 2013 um mehr als 50 Prozent: von etwa 100.000 Personen auf rund 158.000.
15.09.2014
"Wenn wir wollen, dass sich Zugewanderte schnell integrieren, brauchen sie in der ersten Zeit intensive Unterstützung und Begleitung. Die Migrationsberatung leistet diese Aufgabe im gesamtgesellschaftlichen Interesse", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland am Montag anlässlich des heutigen bundesweiten Aktionstages der Migrationsberatungsstellen. "Um den steigenden Zahlen an zugewanderten Menschen gerecht zu werden und das lokale Gemeinwesen zu stärken, brauchen die Beratungsstellen zusätzlich mindestens sieben Millionen Euro", so Loheide.
Trotz der gestiegenen Beratungszahlen, der zunehmenden Komplexität von Beratungssituationen, den veränderten Bedürfnissen der Ratsuchenden und fehlender zusätzlicher Mittel steigen die Erwartungen an die Migrationsberatungsstellen. Die Bundesförderung für die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer ist seit Beginn im Jahr
2005 bis heute von 27 Millionen Euro auf 26,2 Millionen Euro gesunken. Viele Standorte sind überlastet und Ratsuchende müssen oftmals lange Wartezeiten in Kauf nehmen.
"Der Bund gibt bereits viel für die Integration aus. Aber ausgerechnet für die Menschen, die in schwierigen Lebenslagen sind und Rat und Hilfe besonders dringend nötig haben, klafft eine Lücke im Integrationsangebot", bemängelt Loheide. "Wenn Politiker erklären, eine Willkommens- und Anerkennungskultur schaffen zu wollen, dann gehört dazu, Erstberatungsangebote in ausreichender Zahl bereit zu stellen", betont Loheide.
Die Verbände der Freie Wohlfahrtspflege sind Träger von bundesweit rund 570 bundesgeförderten Migrationsberatungsstellen.
Weitere Informationen:
<link http: www.diakonie.de steigende- zuwanderungszahlen-erfordern-deutlich-mehr-mittel-15637.html external-link-new-window>Daten und Fakten zur Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer sowie ein Argumentationspapier zum Thema
Quelle: Diakonie Deutschland vom 15.09.2014
Materialien zum Thema
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Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: "Digitale Kommunikation, Beratung und Beziehungsgestaltung im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe"
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Bericht / Dokumentation
Videos mit Vorträgen zur Thematik "Digitale Beratung und Beziehungsgestaltung in der Kinder- und Jugendhilfe"
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Broschüre
Diagnostisches Fallverstehen – Psychosoziale Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen
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Anleitung / Arbeitshilfe
Sexualpädagogische Angebote an Schulen und außerschulischen Einrichtungen
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Broschüre
Gesundheitsförderung mit Geflüchteten. Lücken schließen – Angebote ergänzen
Projekte zum Thema
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AGJF Sachsen e.V.
pro:dis – Distanzierungsberatung in Jugendarbeit und angrenzenden Arbeitsfeldern
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Cluster Projekte GmbH
Modellprojekt DiKon – Digital in Kontakt sein mit jungen Menschen
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Zukunftswerkstatt Rückenwind e. V.
Fugee Angels
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Diakonie Wuppertal – Soziale Teilhabe gGmbH
„Do it! - Transfer Bund“
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Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V.
„Jugendhilfe macht’s möglich?! Rechte junger Geflüchteter und ihrer Familien stärken“
Institutionen zum Thema
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Sonstige
donum vitae zur Förderung des Schutzes des menschlichen Lebens e.V.
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Landesinstitut
Landeszentrum Jugend + Kommune
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Sonstige
Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein
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Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Soziales Zentrum Lino-Club e.V.
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Stiftung / Fördereinrichtung
Pill Mayer Stiftung für interkulturellen Dialog