Jugendforschung
Cyber-Mobbing: Mehr als jedes zehnte Kind weltweit Opfer
12 Prozent der Eltern gaben in einer internationalen Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos an, dass ein Kind ihres Haushalts bereits Opfer von Cyber-Mobbing war.
17.01.2012
Vor allem in Indien (32%), Brasilien (19%), Saudi Arabien (19%), Kanada (18%) und den USA (15%) waren Kinder von dem Mobbing übers Internet oder Mobiltelefone betroffen. In Deutschland gaben das nur sieben Prozent der befragten Eltern an. Insgesamt befragte Ipsos in 24 Ländern 18.687 Personen online.
Cyber-Mobbing ist einer der negativen Seiteneffekte der Informationstechnologie. Durch die Anonymisierung im Web fällt das Mobbing von beispielsweise ungeliebten Mitschülern durch Social-Networking-Seiten, E-Mail, Instant Messaging oder das Mobiltelefon leichter und ist nicht nur auf einen Ort beschränkt. Zwei von drei Befragten weltweit haben bereits vor der Umfrage von Cyber-Mobbing gehört, in Deutschland sind es sogar 81 Prozent.
Und nicht nur im eigenen Haushalt werden Cyber-Mobbing-Aktivitäten wahrgenommen. Ein Viertel der Befragten weltweit gab an, dass ein Kind in ihrem Umfeld bereits Opfer von Mobbing über das Internet war. In Indonesien sagten das sogar 53 Prozent, in Schweden 51 Prozent und in Indien 45 Prozent. In Deutschland, Spanien, Ungarn (alle elf Prozent) und Frankreich (zehn Prozent) scheint das Cyber-Mobbing nicht so öffentlich wahrgenommen zu werden oder ein geringeres Problem darzustellen.
Cyber-Mobbing über Social Networking Seiten am häufigsten
Sechs von zehn der Befragten, die angaben, ein Kind zu kennen, das von Cyber-Mobbing betroffen war, sagten, dass die Misshandlungen über Social-Networking-Seiten wie Facebook geschahen. Über das Handy oder andere mobile Endgeräte wurden 42 Prozent und über Online Chatrooms 40 Prozent der Kinder belästigt. Jeweils ein Drittel der Opfer erfuhren das Cyber-Mobbing via E-Mail oder Online Instant Messenger wie ICQ. Auch auf anderen Webseiten (20%) oder per anderer elektronischer Formen (9%) wurden die Kinder gemobbt. In Deutschland fand das Mobbing vor allem auf Social Networking Seiten (81%), in Online Chatrooms (38%) und über Handys und andere mobile Endgeräte (31%) statt.
Cyber-Mobbing braucht besondere Aufmerksamkeit
Drei Viertel der Befragten (77%) weltweit sind der Meinung, dass diese spezielle Form des Mobbing besondere Aufmerksamkeit seitens der Schulen und der Eltern braucht, um die bisherigen Anti-Mobbing Maßnahmen zu ergänzen. Vor allem in Japan (91%), Indonesien (89%), Spanien (84%), Italien und Frankreich (beide 83%) sind die Befragten dieser Meinung. Auch die Deutschen stimmen dieser Aussage zu 80 Prozent zu. In China und Saudi Arabien sind dagegen vier von zehn Befragten der Überzeugung, dass Cyber-Mobbing mit den existierenden Anti-Mobbing Maßnahmen bekämpft werden kann.
Steckbrief:
Diese Ergebnisse stammen aus einer Ipsos-Umfrage, die zwischen dem 1. und 15. November 2011 in 24 Ländern im Auftrag von Thompson Reuters News Service durchgeführt wurde. Die teilnehmenden Länder waren Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Italien, Indonesien, Indien, Japan, Mexiko, Polen, Russland, Saudi Arabien, Südafrika, Südkorea, Spanien, Schweden, Türkei und die USA. Für die Studie wurde eine internationale Stichprobe von Erwachsenen in den USA und Kanada zwischen 16 und 64 Jahren, in allen anderen Ländern zwischen 18 und 64 Jahren, gezogen. Die ungewichtete Basis der Befragten betrug 18.687 Personen. Etwa 1000 Personen wurden pro Land befragt, mit Ausnahme von Argentinien, Indonesien, Mexiko, Polen, Saudi Arabien, Südafrika, Südkorea, Schweden, Russland und der Türkei, in der die Stichproben etwa bei 500 lagen.
Quelle: <link http: www.pressetext.com news _blank external-link-new-window external link in new>pressetext/redaktion
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