Kinderschutz
UNICEF: „Schulfach Mine“ rettet Kinderleben
Trotz des weltweiten Verbots von Antipersonenminen und Fortschritten bei der Minenräumung sind Kinder in vielen Ländern weiter stark durch Minen und Blindgänger bedroht. Anlässlich des Internationalen Tags der Minenaufklärung am 4. April ruft UNICEF dazu auf, in allen gefährdeten Gebieten das Thema Minenaufklärung fest im Lehrplan zu verankern.
01.04.2011
„Über 40 Prozent der zivilen Opfer von Landminen sind Kinder. Deshalb müssen wir alles daran setzen, Kinder und Heranwachsende vor der Minengefahr zu warnen“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Das ‚Schulfach Mine’ kann Leben retten.“
Nach Informationen der Internationalen Kampagne zum Verbot von Antipersonenminen gab es 2009 weltweit rund 4000 Unfälle mit Landminen oder Blindgängern, mehr als 1000 davon verliefen tödlich. Obwohl die Zahl der Opfer seit 1997 um 75 Prozent zurückgegangen ist, bleibt der Anteil der betroffenen Kinder konstant hoch. In 65 Ländern sind Landminen und Blindgänger ein Problem. Hierzu gehören auch nicht explodierte Streubomben. Sie bedrohen auch viele Jahre nach dem Ende eines Konfliktes Leben und Gesundheit der Menschen. Kinder in Afghanistan, Somalia, Kambodscha, Tschad und Pakistan waren 2009 am meisten gefährdet. UNICEF unterstützt in rund 30 Ländern Programme zur Minenaufklärung und hilft Familien, deren Kinder bei Explosionen verletzt oder verstümmelt wurden.
Drei Beispiele:
Sri Lanka: Seit 2002 unterstützt UNICEF das landesweite Minenaktionsprogramm. UNICEF ist mit seinen Partnern vor allem für die Informations- und Aufklärungsarbeit verantwortlich. „Im Dezember 2010 hat die Regierung in Sri Lanka entschieden, Informationen über die Landminengefahr landesweit fest in die Lehrpläne der Schulen aufzunehmen“, sagt der deutsche UNICEF-Mitarbeiter Sebastian Kasack, der in Sri Lanka als Experte für den Schutz von Kindern vor Landminen gearbeitet hat. „UNICEF hat das Unterrichtsmaterial dafür mitentwickelt. So erreichen wir Millionen Kinder – ein toller Erfolg!“
Pakistan: Die schweren Überschwemmungen des vergangenen Jahres haben dazu geführt, dass Minen weggespült und an nicht gekennzeichneten Orten zur tödlichen Gefahr wurden. Viele Kinder wurden verletzt, unter ihnen der vierjährige Tayyib, der beim Spielen mit einer Landmine einen Fuß verloren hat. UNICEF schult Freiwillige, die in den Dörfern über die Minengefahr aufklären und stattet sie mit Erste-Hilfe-Sets aus. UNICEF sorgt auch dafür, dass Überlebende wie Tayyib behandelt werden.
Kambodscha: In Kambodscha leben weltweit die meisten Amputierten aufgrund von Minenunfällen: Etwa 35.000 Menschen haben durch Unfälle bereits Füße, Beine oder Arme verloren. UNICEF hilft den Opfern, ihren Alltag trotz Behinderung zu meistern und setzt sich dafür ein, die Menschen vor weiteren Minenexplosionen zu schützen. Auch Spender aus Deutschland unterstützen das Programm.
Quelle: PM UNICEF
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