Kinderschutz
terre des hommes-Aufruf: Internationale Webcam-Kinderprostitution stoppen!
Das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes ruft dazu auf, die wachsende Webcam-Kinderprostitution zu stoppen und Kinder besser vor dieser neuen Form sexueller Ausbeutung zu schützen.
06.11.2013
Weltweit werden mehrere 10.000 Kinder für Webcam-Kinderprostitution missbraucht. Die Dunkelziffer ist sehr hoch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der niederländischen Schwesterorganisation terre des hommes. terre des hommes-Mitarbeiter haben in zweieinhalb Monaten mehr als 1.000 Erwachsene aus 65 Ländern identifiziert, die dafür bezahlen, dass Kinder sich vor einer Webcam entblößen oder sexuelle Handlungen vornehmen. Unter ihnen waren neben 250 US-Bürgern auch 44 Deutsche, deren Identität den Behörden übermittelt wurde.
"Seit Jahrzehnten betreuen wir Kinder und Jugendliche, die Opfer von Sextouristen geworden sind. Hier stehen wir vor einer neuen massiven Welle von sexuellem Missbrauch an Kindern. Es geht darum, das Problem an der Wurzel zu fassen und die Täter an ihren Verbrechen zu hindern und zur Rechenschaft zu ziehen", sagte Danuta Sacher, Vorstandsvorsitzende von terre des hommes. In Deutschland sind dazu keine neuen Gesetze nötig. Das deutsche Recht stellt auch sexuellen Missbrauch ohne unmittelbaren Körperkontakt und die Aufforderung zu sexuellen Handlungen von Kindern an sich selbst vor Zuschauern unter Strafe. "Webcam-Kinderprostitution ist ein Verbrechen, gegen das Regierungen und Strafverfolgungsbehörden entschieden vorgehen müssen. Trotz der Tatsache, dass Webcam-Kinderprostitution durch nationale und internationale Gesetzgebung verboten ist, wurden bisher weltweit nur sechs Täter für dieses Verbrechen zur Rechenschaft gezogen. Gleichzeitig sind in jedem Moment nach Angaben von Vereinten Nationen und FBI etwa 750.000 Täter online auf der Suche nach minderjährigen Opfern. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, in dem man Kinder ungestraft missbrauchen kann", so Sacher.
Die Studien von terre des hommes zeigen, dass Webcam-Kinderprostitution für die Opfer genauso verheerend ist wie körperlicher Missbrauch. Die Kinder weisen Symptome von post-traumatischem Stress auf. Sie haben Schuldgefühle, und sie zeigen selbstzerstörerisches Verhalten, trinken Alkohol oder nehmen Drogen. Experten erwarten, dass die Zahl der Kinder, die durch Webcam-Kinderprostitution ausgebeutet werden, weiter steigt, denn die globale Nachfrage von Tätern und der Zugang zum billigen Internet auch in armen Ländern heizen das Geschäft weiter an.
terre des hommes hat eine Online-Petition gestartet, um Druck auf Regierungen auszuüben, Kinder vor Webcam-Prostitution zu schützen. Sie kann via <link http: www.avaaz.org en wcst outbound>www.avaaz.org/en/wcst/ oder auf <link http: www.youtube.com sweetie outbound>www.youtube.com/sweetie unterzeichnet werden.
Weitere Informationen: <link http: www.youtube.com sweetie outbound>www.youtube.com/sweetie
Quelle: terre des hommes Deutschland e.V. vom 05.11.2013
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