Kinderschutz

Tag gegen Kinderarbeit: Plan bekämpft Ausbeutung in Indien

Zum internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni fordert Plan International ein Recht auf Bildung und Schutz besonders für Kinder in Indien.

11.06.2012

Die Kinderrechtsorganisation Plan setzt sich mit seinen Projekten seit Jahren für den Schutz und die Rechte von Mädchen und Jungen ein. Zum internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni fordert Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan Deutschland: „Es darf nicht sein, dass Kinder infolge der Armut ihrer Eltern nicht nur die Chance auf Bildung verwehrt wird, sondern sogar großen Gefahren für Leib und Leben ausgesetzt sind. Laut UN-Kinderrechtskonvention haben sie ein Recht auf Bildung, ein Recht auf Schutz, kurz: ein Recht auf eine gute Perspektive für ihr späteres Leben. Wenn wir globale Armut bekämpfen wollen, müssen wir bei den Kindern anfangen.“
 
Beedies, kleine handgerollte Zigaretten, sind bei vielen Rauchern sehr beliebt. Kaum jemand weiß jedoch, dass sie vor allem von indischen Mädchen gerollt werden. Mit ihren schmalen Fingern sind sie besonders geschickt darin, den Tabak in Blätter aus Schwarzholz zu wickeln. Sie arbeiten zehn bis vierzehn Stunden täglich, können nicht zur Schule gehen und leiden unter gesundheitlichen Problemen wie Asthma und Tuberkulose. Im Rahmen seiner Kampagne „Because I am a Girl“ startet Plan ein dreijähriges Projekt für 1.500 Mädchen im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh.
 
Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan Deutschland: „Gemäß indischem Recht zählt die Produktion der Beedies zu den gefährlichsten Arbeiten. Dennoch rollen vor allem junge Mädchen die Tabakware. In Familien mit geringem Einkommen müssen die Kinder mitarbeiten, damit das Nötigste für den Lebensunterhalt beschafft werden kann. Für einen Tageslohn von zwei US-Dollar muss eine Familie mindestens 1.000 Beedies täglich in Heimarbeit herstellen. Der Druck ist so immens, dass die Kinder die Schule oft bereits nach der Grundschule abbrechen. Wir müssen alles tun, dieser Ausbeutung ein Ende zu setzen. Auch in armen Regionen haben Kinder ein Recht auf Bildung, vor allem für Mädchen ist dies extrem wichtig.“
 
Kinderarbeit ist eine direkte Folge der Armut. Plan setzt bei seinen Projekten in zumeist ländlichen Regionen bei den Ursachen an. Aufklärung sensibilisiert Gemeinden und Regierungsstellen, Bildung und Einkommen schaffende Maßnahmen ermöglichen nachhaltige Veränderungen. Darüber hinaus werden von Plan entsprechende Komitees zum Schutz der Kinder vor ausbeuterischer Arbeit eingerichtet. 

Quelle: Plan International vom 11.06.2012

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