Kinderschutz

Staatssekretärin Petra Müller-Klepper fordert Kultur des Hinschauens und Ansprechens

Hanau. Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, wirbt für ein gesellschaftliches Klima, in dem sexualisierte Gewalt im Alltag von Mädchen geächtet und konsequent bekämpft wird.

01.11.2011

„Die Kultur des Wegschauens oder Verschweigens muss von einer Kultur des Hinschauens und Ansprechens abgelöst werden“, erklärte die Staatssekretärin heute im Rahmen der hessenweiten Fachtagung „Sexualisierte Gewalt gegen Mädchen – Alltag!? Wahrnehmen – Erkennen – Handeln“ in Hanau. Die Fachtagung, veranstaltet vom „Netzwerk gegen Gewalt“, soll die Wahrnehmung der Teilnehmenden für sexualisierte Gewalt gegen Mädchen schärfen, Möglichkeiten der Prävention und Intervention aufzeigen. „Es ist wichtig, konsequent zu handeln und sexualisierte Gewalt an Kindern zu ächten, verfolgen und bestrafen“, betonte Petra Müller-Klepper.

„Beim Thema sexualisierte Gewalt sind nach wie vor in etwa 90 Prozent der Fälle die Opfer weiblich“, betonte die Staatssekretärin. Dabei sind die Formen sexualisierter Gewalt vielfältig. Es gehe nicht nur um Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und Missbrauch. „Auch sexistische, frauenfeindliche Redewendungen, Übergriffe mit dem Foto-Handy oder im Internet-Chat und Belästigungen sind sexuelle Übergriffe, die das Selbstbestimmungsrecht von Mädchen verletzen“, unterstrich die Staatssekretärin. Es sei daher wichtig, ein Klima der Offenheit zu schaffen, damit sich die Opfer trauten, ihre Leidensgeschichte zu erzählen. Fachtagungen wie die heutige trügen dazu bei, dass sie dann auf kompetente Personen träfen und Hilfe bekämen. „Nur so kann es gelingen, die hohe Dunkelziffer in diesem Bereich zu reduzieren und Täter schnell zu ermitteln und zu bestrafen“, erklärte Petra Müller-Klepper.

Neben dem Ausbau der Hilfen müsse gleichzeitig die Prävention in den Fokus rücken. Nach Schätzungen des Bundeskriminalamtes werden jährlich 200- bis 300 000 Kinder sexuell missbraucht. „Das ist Mord an Kinderseelen“, betonte die Staatssekretärin. Sie verwies darauf, dass Hessen schon seit knapp zehn Jahren auf eine engmaschige Vernetzung der verschiedenen Institutionen zur Gewaltprävention setze. Das von der Hessischen Landesregierung 2002 beschlossene, ressortübergreifende „Netzwerk gegen Gewalt“ wird von der Hessischen Staatskanzlei, dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, dem Hessischen Kultusministerium, dem Hessischen Sozialministerium, dem Hessischen Ministerium der Justiz, für Integration und Europa sowie dem Landespräventionsrat Hessen getragen.

Quelle: Hessisches Sozialministerium

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