Kinderschutz

Sozialminister NRW fordert EU zu Schritten gegen Kinderarbeit auf

Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten weltweit 165 Millionen Kinder, darunter 85 Millionen unter ausbeuterischen und oft auch gefährlichen und gesundheitsschädlichen Bedingungen. Arbeits- und Sozialminister Guntram Schneider fordert auf europäischer Ebene wirksame Schritte gegen ausbeuterische Kinderarbeit.

16.12.2013

„Kinder gehören in die Schule, nicht in den Steinbruch. Es ist ein Skandal, dass weltweit 85 Millionen Kinder statt in die Schule zu gehen unter ausbeuterischen und oft gesundheitsschädlichen Bedingungen arbeiten müssen“, sagte Minister Schneider in Düsseldorf.

„Ich bin davon überzeugt, dass die Europäische Union beim Kampf gegen die Kinderarbeit eine führende Rolle einnehmen muss“, sagte der Minister weiter. Bei Handelsabkommen zwischen EU-Staaten und den Ländern des Südens müsse künftig sichergestellt werden, dass arbeitsrechtliche Normen verbindlich festgeschrieben und die Forderungen der ILO-Konvention zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit eingehalten werden.

Am Abend werde er in Brüssel erstmals im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von EU-Kommission und EU-Parlament persönlich für die NRW-Initiative gegen schlimmste Formen der Kinderarbeit werben, so Minister Schneider weiter. Zuvor hatte er mit über 30 „Action!Kidz“ der Kindernothilfe bei einer gemeinsamen Aktion in Düsseldorf symbolisch die Welt wieder „ins Lot“ gebracht. Unter dem Motto „Verkehrte Welt, wenn Kinder schuften müssen“ drehte der Minister zusammen mit den Kindern und Jugendlichen eine große, „auf dem Kopf“ stehende Weltkugel wieder richtig herum. Die „Action!Kidz“ engagieren sich mit vielfältigen Aktivitäten gegen Kinderarbeit und rufen beispielsweise zum Kauf fair gehandelter Produkte auf.

Dies ist ganz im Sinne des Ministers: Auch die Landesinitiative gegen schlimmste Formen der Kinderarbeit setzt unter anderem auf Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Im Rahmen einer vom Ministerium organisierten Wanderausstellung rufen Initiativen dazu auf, fair gehandelte Produkte zu kaufen, die ohne Kinderarbeit hergestellt wurden. Das NRW-Tariftreuegesetz von 2012 schreibt vor, dass öffentliche Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden, die nachweislich keine Produkte aus Kinderarbeit einsetzen.
„Hinter all dem“, so Guntram Schneider, „steht die Überzeugung, dass fairer Handel ein Schlüssel zur nachhaltigen Bekämpfung der Kinderarbeit ist.“ Denn fairer Handel verbessere auch die Entlohnung der Erwachsenen in den betroffenen Ländern und führe dazu, dass sie den Lebensunterhalt ihrer Familien bestreiten und die Kinder in die Schule schicken können.

Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten weltweit 165 Millionen Kinder, darunter 85 Millionen unter ausbeuterischen und oft auch gefährlichen und gesundheitsschädlichen Bedingungen. Dazu gehört beispielsweise die Arbeit in Steinbrüchen, auf Feldern oder in Textilfabriken.

Quelle: Landesregierung Nordrhein-Westfalen vom 16.12.2013

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