Kinderschutz

Schutz vor Missbrauch: SPD beschließt Forderungen an den Runden Tisch

Die SPD-Bundestagsfraktion fordert Konsequenzen aus den menschenverachtenden Fällen von sexueller Gewalt in Schulen, Internaten und anderen Einrichtungen.

08.07.2010

Der von der Bundesregierung einberufene Runde Tisch dürfe kein Alibi dafür sein, die Hände in den Schoß zu legen, erklärte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dagmar Ziegler gestern anlässlich der Verabschiedung eines Positionspapiers der SPD-Bundestagsfraktion unter dem Titel "Hinsehen, handeln, helfen! Konsequenzen aus den Missbrauchsfällen in Institutionen". Es müsse darum gehen, das Geschehene umfassend aufzuarbeiten, Prävention zu stärken und rechtspolitische Konsequenzen zu ziehen. Das Positionspapier fasst die Erwartungen der SPD-Bundestagsfraktion an die Ergebnisse des Runden Tisches zusammen.

Gefordert werden konkrete Maßnahmen, um Kinder und Jugendliche wirksamer gegen sexuelle Gewalt in Institutionen zu schützen und Betroffene besser zu unterstützen. Die SPD fordert unter anderem eine Verlängerung der zivil- und strafrechtlichen Verjährungsfristen bei sexueller Gewalt an Kindern. Weiterhin müssten Beratungsstellen und Hilfsangebote flächendeckend ausgebaut, finanziell abgesichert und besser bekannt gemacht werden. Alle Hilfesuchenden müssten sich darauf verlassen können, Hilfe, Beratung und Zugang zu Therapieangeboten zu erhalten.

Gefordert werden klare, einheitliche Leitlinien verbindliche Regelungen und zum Umgang mit Missbrauchsfällen in privaten und öffentlichen Einrichtungen. Drüber hinaus müssten die Aus- und Weiterbildungsinhalte von Berufsgruppen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, systematisch überprüft werden, um das Thema sexuelle Gewalt umfassend zu berücksichtigen. Weiterhin setzt sich die SPD für eine Intensivierung der Erforschung der Bedingungen und Ursachen sexueller Gewalt und die Evaluation der Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen ein und fordert eine eine Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz.

Die Arbeit des Runden Tisches werde nur erfolgreich sein können, so Ziegler, wenn vor allem die Opfer sexueller Gewalt am Runden Tisch umfassend Gehör fänden. Um dazu einen Beitrag zu leisten, habe die SPD-Bundestagsfraktion ihre Forderungen im Austausch mit Vertretern von Betroffenenverbänden und Opferberatungsstellen entwickelt, die am Runden Tisch der Bundesregierung keinen Platz gefunden hätten.

Der beigefügte Hyperlink führt zum Positionspapier: http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_datei/0,,13349,00.pdf

 

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