Kinderschutz
Prävention statt Führungszeugnis: LJR NRW setzt auf weitsichtige Konzepte statt voreiligen Schnellschüssen
Anlässlich der heute in Schwerin zu Ende gegangenen Jugend- und Familienministerkonferenz hat sich der Landesjugendring NRW vehement gegen die Einführung verpflichtenden Führungszeugnissen für Ehrenamtliche in der Jugendverbandsarbeit ausgesprochen.
18.06.2010
In seiner Position „Prävention statt Führungszeugnisse“ setzen die Jugendverbände in NRW auf ein umfassendes Präventions- und Interventionskonzept und stellen Führungszeugnisse als für Jugendverbände angemessenes Instrument zur Verhinderung von Missbrauch in Frage.
„Jugendverbände sind selbstorganisierte und freiwillige Zusammenschlüsse von jungen Menschen. Auch die Verantwortlichen, Leitungen und Vorstände der Jugendverbände sind zumeist junge Ehrenamtliche“ erläutert Alexandra Horster, Vorsitzende im Landesjugendring NRW. Die Einführung von Führungszeugnissen für Ehrenamtliche in der Jugendverbandsarbeit stelle Hunderttausende unter Generalverdacht und behindere zivilgesellschaftliche Gestaltungskraft. „Ehrenamtliches Engagement verdient Vertrauen, Anerkennung sowie Strukturen, die es unterstützen und nicht erschweren“, so Alexandra Horster.
In seiner Hauptausschuss-Sitzung hat der Landesjugendring NRW nun ein umfassendes Konzept zur Prävention und Intervention beschlossen, das nachhaltige und weitsichtige Kernbausteine zur Verbesserung der Prävention sexuellen Missbrauchs in der Kinder- und Jugendverbandsarbeit vorsieht. Hierzu gehören unter anderem der verstärkte Fokus auf Aufklärung und Sensibilisierung, umfassende Qualifizierung, ein verbindlicher Verhaltenskodex für ehrenamtlich und hauptberuflich Mitarbeitende sowie die Einführung von Krisenleitfäden und ein verbindliches und qualitätsgesichertes Krisenmanagement.
Der Beschluss inklusive der dezidierten Erläuterungen der hier angesprochenen Schlagworte steht bereit unter: http://www.ljr-nrw.de/uploads/media/Beschluss_FZ_170610_02.pdf
Quelle: Landesjugendring NRW
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