Kinderschutz

Ministerin Kramp-Karrenbauer: „Wir müssen Kinder davor schützen, in einem Klima von Häuslicher Gewalt aufzuwachsen“

Annegret Kramp-Karrenbauer, saarländische Ministerin für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport, heute bei der Fachtagung „Kinder im Spannungsfeld von Partnerschaftsgewalt“ im Saarbrücker Schloss, über Maßnahmen zum Schutz von Frauen und Kindern vor Häuslicher Gewalt gesprochen. Im Blickpunkt der Fachtagung stand das neue Familienrecht.

31.01.2011

Veranstaltet wurde die Fachtagung vom Regionalverband Saarbrücken, dem AWO Landesverband Saarland e.V. in Zusammenarbeit mit dem Fachbeirat der saarländischen Frauenhäuser.

"Gewalt in den eigenen vier Wänden schafft großes Leid, vor allem für Kinder. Sie erleben Gewalt zwischen den Elternteilen hautnah mit und leiden darunter körperlich und seelisch. Oft geraten sie zwischen die Fronten, werden selbst geschlagen oder sexuell missbraucht. Ein Zuhause soll ihnen Liebe und Zuneigung, Schutz und Sicherheit bieten. Wir müssen Kinder davor schützen, in einem Klima von Häuslicher Gewalt aufzuwachsen“, sagt Annegret Kramp-Karrenbauer, „die Fachtagung zeigt Maßnahmen und Möglichkeiten auf, die helfen das Kindeswohl zu bewahren.“ 

Im Saarland wurden im Jahr 2009 in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2.615 Fälle Häuslicher Gewalt gezählt. In 882 dieser Fälle haben die Betroffenen ihr Einverständnis gegeben, dass die Beratungs- und Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt informiert wird. 61 % der Frauen hatten Kinder. 

Im Jahr 2009 haben in den drei saarländischen Frauenhäusern insgesamt 167 Frauen und 207 Kinder Schutz und Zuflucht gesucht. 

„Frauen und Kinder vor Gewalt in den eigenen vier Wänden zu schützen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Damit wir sie erfüllen, müssen viele Berufsgruppen und Organisationen eng zusammenarbeiten. Wir haben deshalb im Saarland bereits im Jahr 2000 einen Runden Tisch „Häusliche Gewalt“ einberufen. Dieser leistet bis heute unter der Federführung der Koordinierungsstelle gegen Häusliche Gewalt, die beim Justizministerium angesiedelt ist, hervorragende Arbeit“, sagt die Ministerin, „ebenso auch die saarlandweite Interventionsstelle für Opfer häuslicher Gewalt, die 2007 in Saarbrücken eingerichtet wurde. Sie hält, als eine der wenigen Stellen bundesweit, ein eigenständiges Beratungs- und Unterstützungsangebot für Kinder und Jugendliche vor.“  

Im Blickpunkt der Fachtagung stand das neue Familienrecht. Mit der 2009 erfolgten Einführung des neuen Verfahrensrechts zum Familienrecht haben sich neue Bedingungen für den Schutz und die Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen mit Kindern ergeben. 

Ministerin Kramp-Karrenbauer: „Ich danke den Veranstaltern für die Durchführung der Fachtagung. Sie tragen wesentlich dazu bei, die Mitmenschen für die Thematik zu sensibilisieren. Dies ist von hoher Bedeutung, damit nicht weggeschaut wird, wenn ein Verdacht auf Kindeswohlgefährdung im Wohnumfeld beziehungsweise in Schule und Kindergarten aufkommt."

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