Kinderschutz

Malu Dreyer: Zehn Jahre erfolgreiche Intervention gegen Gewalt

„Das rheinland-pfälzische Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) hat vor zehn Jahren mit seiner Arbeit begonnen. RIGG ist überaus erfolgreich und hat bundesweit Vorbildcharakter“, resümierte Frauenministerin Malu Dreyer bei der Jubiläumsveranstaltung „10 Jahre RIGG“ heute in Mainz. Das Interventionsprojekt habe die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass von Gewalt betroffene Frauen besser erreicht und geschützt werden können. Auch der Schutz mitbetroffener Kinder gehört dazu, so Dreyer.

03.09.2010

Als Kernelemente des Projektes zur effizienten Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen nannte die Ministerin die Einrichtung von 16 Interventionsstellen, die von sich aus auf die Betroffenen zugehen, und neue gesetzliche Grundlagen zum Opferschutz. „Wo früher wegen sogenannter Familienstreitigkeiten eingegriffen wurde, wird nun wegen eines Gewaltdeliktes ermittelt“, nannte Dreyer ein Beispiel. Weiter seien das flächendeckende Angebot von acht Täterarbeitseinrichtungen, die das Ministerium des Innern und für Sport im RIGG anbiete, und die konstruktive Kooperation von staatlichen und nichtstaatlichen Stellen im Land wesentliche Säulen des Projektes.

„RIGG bindet mittlerweile rund 500 Expertinnen und Experten der staatlichen und nichtstaatlichen Praxis - aus Polizei, Justiz und Beratungseinrichtungen - ein, die sich landesweit in 22 regionalen Runden Tischen engagieren, Maßnahmen vor Ort umsetzen und Rückmeldungen über Lücken und Probleme geben“, so Dreyer.

„Mit RIGG ist es gelungen, ein landesweit vernetztes Hilfesystem zu entwickeln, das den Gewaltopfern umfassende Unterstützung anstelle punktueller Hilfen anbietet. Besonders hervorzuheben ist dabei der Beratungsverbund aus Frauenhäusern, Frauenhaus-Beratungsstellen, Interventionsstellen und Frauennotrufen. Gewalt gegen Frauen ist keineswegs ein Randgruppenproblem, sondern findet inmitten unserer Gesellschaft statt“, so Dreyer. Dabei seien Opfer und Täter keine sozialen Außenseiter: Rund zwei Drittel der Frauen, die von schwerer körperlicher, psychischer und sexueller Misshandlung betroffen sind, beziehen ein eigenes Einkommen und verfügen über einen mittleren oder hohen Schulabschluss. Bei den Tätern ergebe sich ein vergleichbares Bild. Erschreckend sei auch die Dauer der Gewalt, die Frauen erlebt haben. Rund ein Drittel der Betroffenen habe Beziehungsgewalt schon fünf Jahre und länger erlebt, so die Ministerin.

„Die Daten lassen vermuten, dass viele Betroffene wegen der traumatisierenden Folgen ohne fremde Hilfe nicht aus der Spirale der Gewalt herausfinden“, so Dreyer. Aus diesem Grund sei sie den Partnerinnen und Partnern von RIGG besonders dankbar dafür, dass es in Rheinland-Pfalz vorbildlich gelungen sei, gemeinsam den Schutz und die Hilfen für von Gewalt betroffene Frauen dauerhaft zu verbessern, lobte die Frauenministerin.

Weitere Informationen zu RIGG finden sich unter dem Hyperlink.

http://www.rigg.rlp.de/

Herausgeber: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz

 

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