Kinderschutz

Kinder in Not vertrauen zunehmend anonymen Hilfe-Angeboten

Der Kinderschutzbund Niedersachsen betont die Wichtigkeit von anonymen Nottelefonen für Kinder. Die Organisation verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Arufzahlen.

16.03.2010

Hannover. Kinder in für sie unlösbaren Notsituationen finden oft keine Vertrauensperson, der sie sich öffnen können. Dies gilt umso mehr ausgerechnet dann, wenn sie innerhalb geschlossener Systeme Hilfe brauchen. Ein immer häufiger genutzter Ausweg für Kinder und Jugendliche in Not sind anonyme Notruftelefone.

Johannes Schmidt, Landesvorsitzender des Kinderschutzbundes Niedersachsen, betont die Wichtigkeit solcher Angebote: „Kinder trauen sich oft nicht, Erwachsene direkt mit ihren Nöten anzusprechen, aber sie trauen sich ans Telefon. Deshalb sind anonyme Telefonnummern, wie die 0800 111 0 333 des bundesweiten Kinder- und Jugendtelefons der "Nummer gegen Kummer", die auf keiner Rechnung auftauchen, ungeheuer wichtig.“

Die aktuellen Zahlen des Kinder- und Jugendtelefons Hannover, dessen Träger der Kinderschutzbund Niedersachsen ist, belegen diese Entwicklung. Im vergangenen Jahr wuchs die Zahl der Anrufe am KJT Hannover um rund 30 Prozent. Johannes Schmidt dazu: „Wir freuen uns sehr, dass unser Angebot ankommt und Kinder immer öfter zum Hörer greifen, wenn sie sonst in ihrer Not allein wären“.

Seitdem das Kinder- und Jugendtelefon (KJT) Hannover täglich zwei Stunden länger erreichbar ist, habe die Zahl der Anrufe einen neuen Höchststand erreicht, wie der Kinderschutzbund Niedersachsen meldet. Mit 16.559 Gesprächen sei das Beratungsteam 2009 im Vergleich insgesamt 4.000 Mal häufiger gefordert worden als noch 2008 (12.513 Gespräche). Dabei hätten allein in den ursprünglichen Kernzeiten Kinder und Jugendliche im vergangenen Jahr etwa 2.200 Mal öfter zum Hörer gegriffen, die zusätzlichen Stunden seit Oktober 2009 hätten weitere 1.800 Anrufer genutzt. 

Quelle: Kinderschutzbund Niedersachsen 

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