Kinderschutz

kfd fordert konstruktive Auseinandersetzung mit den Missbrauchsfällen in katholischen Einrichtungen

In der aktuellen Diskussion um den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in kirchlichen Einrichtungen fordert die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) den offeneren Umgang mit den Themen Sexualität und Körperlichkeit in der Kirche.

19.03.2010

"Auch wenn die Ursachen für sexuellen Missbrauch vielfältig sind, zeigt der Skandal doch überdeutlich, wie stark der Bereich Sexualität im kirchlichen Raum mit Tabus behaftet ist. Neben der schonungslosen Aufklärung der Übergriffe muss jetzt die grundsätzliche und konstruktive Debatte um Fragen der Sexualmoral im Vordergrund stehen", so die Bundesvorsitzende der kfd Maria Theresia Opladen. In diesem Zusammenhang begrüßt die kfd die Bemühungen der Deutschen Bischofskonferenz um Aufklärung und Prävention. Dazu gehören die angekündigte Überarbeitung der Leitlinien "Zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz" sowie die Einrichtung eines bundesweiten Büros für Missbrauchsfragen. 

"Insgesamt halten wir eine stärkere Einbindung von Fachfrauen für unverzichtbar, zum Beispiel bei der Besetzung der Anlaufstellen für Missbrauchsopfer in den Diözesen oder bei der Ausbildung von Priestern und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern", so Opladen. Dass Verdächtige oder Täter konsequent nicht mehr in der Seelsorge eingesetzt werden dürften, verstehe sich von selbst.

Gerade im kirchlichen Kontext mit einem hohen moralischen Anspruch an Glaubwürdigkeit und Vertrauensschutz wiegen Übergriffe von Geistlichen oder anderen Verantwortlichen besonders schwer. Bereits in den 90er Jahren hat die kfd zusammen mit anderen Frauenverbänden immer wieder auf dieses komplexe Thema hingewiesen.

Quelle: Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)

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