Kinderschutz

Katholische Landjugendbewegung fordert verbindliche Maßnahmen zur weltweiten Armutsbekämpfung

Nur noch fünf Jahre bleiben zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele: Anlässlich des Gipfels zur UN-Millenniumserklärung, der am 20. September in New York beginnt, kritisiert die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) das mangelnde Engagement der Staatengemeinschaft - vor allem in puncto Armutsbekämpfung, Umweltschutz und Entwicklungsfinanzierung. „Allem Anschein nach war die Verpflichtungserklärung für viele Länder nur ein Lippenbekenntnis“, sagt der KLJB-Bundesvorsitzende Klaus Settele.

15.09.2010

Gerade für das erste der insgesamt acht Millenniumsentwicklungsziele sehe der Zwischenstand sehr schlecht aus: Die Staats- und Regierungschefs haben sich verpflichtet, die weltweite Armut bis zum Jahr 2015 zu halbieren. „Entgegen aller Zielmarken steigt die Zahl jedoch: Derzeit hungern mehr als eine Milliarde Menschen weltweit“, erklärt Settele.

Zehn Jahre nachdem sie sich zu den „Millenniumsentwicklungszielen“ verpflichtet haben, und fünf Jahre vor der geplanten Zielerreichung im Jahr 2015 wollen die 192 Mitgliedsstaaten die Umsetzung der Ziele überprüfen. Laut dem jüngsten Zwischenbericht von 2010 befinden sich die Vereinten Nationen auf gutem Kurs im Bereich Grundbildung, Kindersterblichkeit oder auch im Kampf gegen Aids und Malaria. „Ohne Frage sind hier einzelne Erfolge zu verzeichnen“, meint Settele. „Allerdings bleiben die Zahlen in vielen anderen, nicht minder wichtigen Bereichen weit hinter den gesteckten Zielmarken zurück“. Effektive Armutsbekämpfung erfordert nach Meinung der KLJB das Bemühen um Ernährungssouveränität aller Länder. „Stattdessen zerstören Billigimporte und Dumpingpreise der Industrieländer lokale Märkte und Initiativen“, stellt Settele fest. „Neueste Trends wie Landnahmen durch ausländische Regierungen und Investoren verschärfen die Situation und ruinieren die Lebensgrundlage zahlreicher Kleinbauern und -bäuerinnen“.

Die KLJB fordert die Bundesregierung dazu auf, in New York verbindliche Maßnahmen zur Erreichung der Entwicklungsziele zu erwirken und diese in der eigenen Politik umsetzen. Denn in vielen Ländern fehle ein handfestes Bemühen um armutsreduzierende Strukturen und Rahmenbedingungen: „Mit einer Partnerschaft auf Augenhöhe hat die vorwiegend auf eigene Wirtschaftsinteressen ausgerichtete Politik der Industrieländer nichts zu tun“, findet Settele.

Während die KLJB ungeduldig auf Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen drängt, versucht sie gleichzeitig, ihre Visionen in der eigenen Arbeit umzusetzen. So unterstützt der 70.000 Mitglieder zählende Jugendverband seit über 40 Jahren den Gedanken des Fairen Handels und unterhält in seinen Diözesanverbänden zahlreiche gleichberechtigte Partnerschaften mit Landjugendorganisationen in Ländern des Südens.

Herausgeber: Katholische Landjugendbewegung Deutschlands e.V.

 

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