Kinderschutz

Innocence in Danger fordert: Diskussion um sexuellen Missbrauch muss Präventionsarbeit und Angebote für Opfer mit einbeziehen

Innocence in Danger e.V. kritisiert, dass die derzeit geführte öffentliche Debatte zum Thema Missbrauch, sich schnell auf die - notwendige - Arbeit mit Tätern und Täterinnen zu konzentrieren scheint, dabei aber andere wesentliche Aspekte der Arbeit außer acht gelassen werden.

30.03.2010

Das heißt, der für den 23. April einberufene „Runde Tisch“ muss dafür Sorge tragen, dass bestehende Beratungs- und Therapieangebote besser ausgestattet werden und in der Arbeit die Vernetzung zwischen Opfer- und Täterarbeit wie auch Prävention verpflichtend eingeführt wird. Dazu gehört: 

- Prävention in Bildungseinrichtungen bezogen auf potentielle Opfer 

- Angebote zur Prävention von sexuellem Missbrauch mittels digitaler Medien 

- Beratung für Eltern und Fachkräfte 

- Infoline für Erwachsene - z.B. N.I.N.A. (<link http: www.nina-info.de _blank external-link-new-window external link in new>www.nina-info.de) 

- Beratung für Betroffene 

- Therapie und Nachsorge für Betroffene 

- Projekte der Prozessbegleitung 

- Angebote für (potentielle) Täter und Täterinnen jeden Alters 

- Institutionell verankerte Verfahren in Einrichtungen der Jugendhilfe und des Bildungswesen zum Vorgehen in Fällen oder Verdachtsfällen sexualisierter Gewalt (Prävention - Intervention - Nachsorge)  

Um sexuellem Missbrauch umfassend zu begegnen braucht es

- Bundesweit flächendeckende Präventionsangebote in allen Bildungseinrichtungen 

- Bundesweit flächendeckende Peer Education „sexualiserte Gewalt in den digitalen Medien“ 

- Bundesweite flächendeckende Implementierung von Aus- und Fortbildung in Berufen der psychosozialen Versorgung 

- Eine bundesweite Präventionskampagne 

- Bundesweit zugängliche Beratungsangebote für Opfer und Täter 

- Vernetzung und Koordinierung aller bestehenden Angebote und den Schulterschluss zwischen Opfer- und Täterprojekten 

„Es liegt doch auf der Hand wie notwendig es ist, einerseits durch gute Präventionsangebote möglichen Missbrauch zu vermeiden, als auch Opfern bessere Versorgung zukommen zu lassen, und darüber hinaus die Täter zur Verantwortung zu ziehen und mögliche Täter durch gezielte Angebote zu erreichen, bevor es zur Tat kommen kann,“ so Julia von Weiler, Diplom Psychologin und Geschäftsführerin von Innocence in Danger e.V.

ch

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