Kinderschutz

Gesetzliche Unfallversicherung gibt Tipps für sicheren Schulweg mit dem Fahrrad

Jedes Jahr verzeichnet die gesetzliche Unfallversicherung rund 60.000 Straßenverkehrsunfälle von Schülern, Kindern in Tagesbetreuung und Studierenden, den größten Teil auf dem Schulweg. Darauf weisen Unfallkassen und Berufsgenossenschaften anlässlich der Bildungsmesse didacta in Köln hin.

18.03.2010

Rund die Hälfte dieser Unfälle ereignet sich mit dem Fahrrad. Erst mit einigem Abstand folgen Unfälle mit dem Auto, von Fußgängern, mit dem Motorrad und dem Schulbus. Die Sicherheit von Fahrradfahrern zu erhöhen, ist daher eines der Ziele von "Risiko raus!", der Kampagne der gesetzlichen Unfallversicherung zum sicheren Fahren und Transportieren. 

Besonders häufig sind Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren in Fahrradunfälle verwickelt, vor allem Jungen. "Wenn wir jungen Radfahrern mehr Sicherheit geben wollen, müssen alle Beteiligten sich stärker ihrer Verantwortung bewusst werden", sagt Georg Nottelmann, Präventionsexperte der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen. "Gerade den Eltern kommt hier eine wichtige Rolle zu." Gemeinsam mit ihren Kindern könnten sie viele Risiken ausschließen. 

Vor allem auf folgende Punkte sollten Eltern dabei achten, empfehlen die Experten der Unfallkassen:

 

  • Früh üben: Wahrnehmung und Bewegung sind für eine sichere Verkehrsteilnahme wichtig. Beide Fähigkeiten können Eltern spielerisch schon mit Kindern im Vorschulalter üben. Der Tretroller eignet sich für das Training des Gleichgewichtssinns übrigens sehr gut. Ein Fahrrad mit Stützrädern ist ungeeignet.
  • Fähigkeiten testen: Sich sicher mit dem Rad im Straßenverkehr zu bewegen, stellt hohe Ansprüche an die koordinativen Fähigkeiten des Kindes. Eltern sollten daher prüfen: Kann das Kind auch in schwierigen Situationen die Balance auf dem Rad halten? Kennt es die Verkehrsregeln und beachtet sie? Bei Grundschülern ist das meist nicht der Fall. Sie sollten daher oft von den Eltern unterwiesen und begleitet werden underst dann allein mit dem Rad zur Schule fahren, wenn sie die Fahrradprüfung absolviert haben.
  • Fahrrad regelmäßig prüfen: Das Fahrrad muss über die nötige Sicherheitsausstattung verfügen. Vor allem Bremsen und Beleuchtung sollten Eltern zusammen mit ihren Kindern regelmäßig prüfen. Der Schulranzen muss sicher befestigt sein. Gurte und Bänder dürfen nicht in die Speichen geraten.
  • Helm tragen: Ein Fahrradhelm ist ein absolutes Muss. Er verhindert zwar keine Unfälle, kann aber erheblich die Folgen mindern. Eltern solltenmit gutem Beispiel vorangehen und selbst den Helm aufsetzen, wenn sie aufs Rad steigen.
  • Reflektierende Kleidung tragen: Entgegen landläufiger Meinung reicht helle Kleidung nicht aus, um die Sichtbarkeit sicherzustellen. Das kann nur retroreflektierendes Material auf der Kleidung. 

Eltern sollten angesichts der Unfallrisiken jedoch nicht zu dem Schluss kommen, dass sie die Kinder am besten selbst mit dem Auto zur Schule bringen, warnt Nottelmann: "Ein Mama-Taxi wollen wir nicht." Im Auto hätten die Kinder keine Bewegung. Hinzu kämen häufig Stress durch Radio und Stillsitzen sowie Unfallrisiken beim Ein- und Aussteigen im Verkehr vor der Schule. "Wer zur Schule läuft, kommt dagegen hellwach an und hat ganz nebenbei Orientierungssinn und Aufmerksamkeit geschult." Sei die Wegstrecke zu lang, so könnten Eltern die Kinder auch an einer geeigneten Stelle 500 Meter von der Schule entfernt absetzen. 

Weitere Informationen zur Kampagne, Filme und Bildmaterial gibt es unter http://www.risiko-raus.de.

Quelle: PM Präventionskampagne Risiko raus vom 17.03.2010

 

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