Kinderschutz
Fortbildung zur juristischen Beratung von Opfern häuslicher Gewalt im Thüringer Sozialministerium
Die Landesstelle Gewaltprävention im Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit und der PARITÄTISCHE Thüringen starten morgen eine umfangreiche Fortbildung zur juristischen Beratung von Opfern häuslicher Gewalt. Häusliche Gewalt ist leider kein Einzelfall. Allein im letzten Jahr musste die Thüringer Polizei deshalb in 2415 Fällen ausrücken. Unter den 2763 Opfern sind nicht selten auch Kinder. Noch immer wird jede vierte Frau in Deutschland im eigenen Umfeld Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt. Mit 30 Prozent sind die unter 25-Jährigen besonders betroffen.
20.10.2010
„Gerade junge Frauen in Trennungssituationen oder während der Schwangerschaft sind stark gefährdet.“, sagte Julia Heidekrüger, Referentin für Frauen und Familie des PARITÄTISCHEN Thüringen. „Neben der Soforthilfe ist die richtige und genaue juristische Beratung für die Betroffenen immer wichtiger, weil hier entscheidende Weichen gestellt werden um Schutz vor der Gewalt auch langfristig zu sichern“, sagte Sabine Guntau, von der Landesstelle Gewaltprävention im Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit.
Die morgen beginnende Fortbildungsreihe dauert bis zum Frühjahr 2011 und umfasst vier Veranstaltungen. Diese werden vom Land finanziert und finden im Sozialministerium statt. Dabei werden Mitarbeitende in Interventionsstellen und Frauenhäusern sowie Rechtspflegerinnen und -Pfleger erstmals gemeinsam geschult. Die Beratung von Opfern häuslicher Gewalt erfordert umfangreiche rechtliche Kenntnisse in unterschiedlichen Bereichen. Dazu gehören unter anderem Gewaltschutzgesetz, Polizeiaufgabengesetz, Kenntnisse zu Strafverfahren und Fragen zum Aufenthaltsstatus sowie Sozialrecht und Umgangsrechte. Im Rahmen der Fortbildung sollen konkrete Fälle besprochen und aktuelle Gesetzesänderungen berücksichtigt werden. So haben die Änderungen im Familien- und Sorgerecht unmittelbare Auswirkungen auf die Beratung.
Laut Thüringer Sozialministerium spielt das Thema Kinderschutz in der Arbeit der 16 Thüringer Frauenhäuser mit 249 Plätzen und der vier Interventionsstellen des Landes eine größere Rolle. Häufiger als früher kommen die betroffenen Frauen mit ihren Kindern, die ebenfalls entsprechende Unterstützung benötigen.
Herausgeber: Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit - Landesjugendamt
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