Kinderschutz

Fachtagung zur Prävention sexuellen Kindesmissbrauchs für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Lübeck

Das Sozialministerium Schlewsig-Holstein veranstaltet am 03.12.13 in den Media Docks in Lübeck eine Fachtagung zum Thema Prävention von sexuellem Kindermissbrauch behinderter Kinder.

03.12.2013

„Diese Veranstaltung soll einen Austausch zwischen Fachkräften der Jugend- und der Behindertenhilfe fördern. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Kinder mit Behinderung vor sexuellem Missbrauch besser geschützt und ihre Selbstbestimmungsrechte gestärkt werden können“, so Sozialministerin Kristin Alheit zu den Zielen der Veranstaltung.

Die Veranstaltung wird eröffnet von Irene Johns, Landesvorsitzende des Deutschen Kinderschutzbundes. Professor Dr. Ulrich Hase hält als Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung eine Einführung zum Thema. Frau Dr. Birgit Sellach wird die relevanten Ergebnisse aus einer aktuellen repräsentativen Studie der Uni Bielefeld zu Belastungen von Mädchen und Frauen mit Behinderung vorstellen. In fünf Arbeitsgruppen werden am Nachmittag die verschiedenen Aspekte der Prävention zur Diskussion im gemeinsamen Fachaustausch gestellt.

Irene Johns, Landesvorsitzende des Deutschen Kinderschutzbundes: „Vor über 20 Jahren begannen wir darauf aufmerksam zu machen, dass Kinder mit Behinderung ein erhöhtes Risiko haben, sexuell missbraucht zu werden. Neu war der Gedanke, dass Behinderung auch eine Folge von Gewalt sein kann. Ein großes Hindernis, um Hilfen anbieten zu können, waren die Barrieren zwischen den involvierten Professionen. Das konnten wir nicht hinnehmen. Wir sind inzwischen vor allem durch die Vernetzung von Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheitswesen und Behindertenhilfe sehr weit gekommen, um den von Gewalt betroffenen Kindern helfen zu können. Aber wir sind noch lange nicht am Ziel.“

Bärbel Brüning, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Landesverband Schleswig-Holstein, betonte: „Gerade Kinder und Jugendliche mit Lernbeeinträchtigung oder sogenannter geistiger Behinderung sind besonders gefährdet, da sie sich oft nur schlecht oder gar nicht verbal verständlich machen können. Manchmal führt dies auch dazu, dass sie nicht ernst genommen oder ihre Zeichen falsch gedeutet werden. Fachkräfte, die diese Kinder begleiten, brauchen deshalb sowohl Supervision als auch fachliche Beratung. Aufklärung muss zudem immer auch in für alle verständlicher Sprache erfolgen. Da haben viele Einrichtungen noch einen großen Bedarf.“

Ursula Schele, Geschäftsführerin des PETZE Institut für Gewaltprävention, betonte: "Prävention von sexuellem Missbrauch an Mädchen und Jungen mit Behinderungen sollte immer in ein generelles Schutzkonzept eingebettet sein. Es beinhaltet gelebte Partizipation, ein sexualpädagogisches Konzept, kontinuierliche Fortbildungen sowie interne und externe Beschwerdestellen. Nur so kann ein größtmöglicher Schutz für besonders gefährdete Kinder und Jugendliche sichergestellt werden."

Das PETZE Institut für Gewaltprävention präsentiert auf der Fachtagung die Wanderausstellung ECHT STARK, die sich mit dem Thema Sexueller Missbrauch gezielt an Behindertenhilfe, sowie Förderzentren und Sonderschulen wendet. Die Ausstellung zeigt interaktiv, praxisnah und mit knallbunten Spielstationen zum Starksein Kindern und Jugendlichen u.a. auf, welche Rechte sie haben, wie sie NEIN sagen oder zeigen können und dass sie nicht "petzen", wenn sie sich Hilfe holen. Die Kernbotschaft ist: "Du bist das Wertvollste auf der Welt!"

Das vollständige Programm gibt es <link http: www.schleswig-holstein.de msgfg de service presse pi pdf _self publication wir brauchen fachtagung am>hier.

Ansprechpartner:
Deutscher Kinderschutzbund
Landesverband Schleswig-Holstein e. V.
Informations- und Fortbildungsstelle Kinderschutz
Bettina Steen
Sophienblatt 85
24114 Kiel
info@kinderschutzbund-sh.de

Quelle: Landesregierung Schleswig-Holstein vom 03.12.2013

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