Kinderschutz

Dreyer/Bamberger: Wohl der Kinder bei Familienkonflikt im Mittelpunkt

Die Kooperation zum Wohl der Kinder bei Trennung und Scheidung steht bei der „2. Bundestagung zur interdisziplinären Zusammenarbeit im Familienkonflikt“ in Mainz im Mittelpunkt, teilten Familienministerin Malu Dreyer und Justizminister Heinz-Georg Bamberger heute zum Start der zweitägigen Fachtagung mit.

06.12.2010

Die Veranstaltung dient dem fachlichen Austausch und der Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den Professionen auf Bundesebene und ist Diskussionsforum neuer Forschungsergebnisse. Veranstalter sind das Familienministerium, das Justizministerium und das Deutsche Institut für Jugendhilfe und Familienrecht. 

Über eine Million Kinder und Jugendliche waren in den Jahren von 2000 bis 2008 von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. „Für Kinder ist die Trennung oder Scheidung ihrer Eltern oft eine Krise, die ohne Hilfe von außen nicht zu bewältigen ist. Um die negativen Auswirkungen einer Trennung für die betroffenen Kinder möglichst gering zu halten, ist es notwendig, dass die beteiligten Stellen, von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, Familiengerichten und Verfahrensbeiständen über Gutachter bis hin zu Jugendamt und Beratungsstellen eng zusammenarbeiten“, betonten Dreyer und Bamberger. 

Rechtsgrundlage sei das reformierte und 2009 in Kraft getretene „Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit“ (FamFG), das den Fokus verstärkt auf das Kindeswohl lege. Die Reform stelle Familiengerichte, Jugendämter und freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe in eine Verantwortungsgemeinschaft zur Sicherung des Kindeswohls, die beispielsweise auf eine frühzeitige Kontaktaufnahme, auf Einvernehmen der Beteiligten und einer Deeskalation des Elternkonflikts setze, so die Familienministerin und der Justizminister. Das erfordere nicht nur ein hohes Maß an Fachlichkeit und Vertrauen im Umgang der unterschiedlichen Professionen miteinander, sondern auch eine große Kompetenz bei der Beratung und Unterstützung von betroffenen Eltern und Kindern. Aus diesem Grund seien sie über die Fortführung der im vergangenen Jahr in Berlin gestarteten Bundestagung hier in Mainz sehr erfreut, da sie wesentlich zur Weiterentwicklung der interdisziplinären Zusammenarbeit beitrage. 

Das Land Rheinland-Pfalz habe seit langem die notwendigen Voraussetzungen einer gelingenden Zusammenarbeit zwischen den Professionen in den Regionalen Arbeitskreisen Trennung und Scheidung geschaffen, berichteten Dreyer und Bamberger. Diese hätten sich zur Intensivierung der Zusammenarbeit bereits auf der gemeinsamen Fachtagung von Familien- und Justizministerium im Jahr 2003 zu einer Landeskonferenz Trennung und Scheidung vernetzt und seien für die neuen Herausforderungen des FamFG gut vorbereitet. 

Darüber hinaus fördere das Land Fachpersonalkosten für Psychologen, Sozialpädagogen und andere Fachkräfte in Erziehungs- und Familienberatungssstellen. „Diese freiwillige Leistung ist mir besonders als Familienministerin wichtig, um die Kommunen mit dieser Aufgabe nicht allein zu lassen, die soziale Infrastruktur für Familien zu stärken und den Beratungsbedarf bei Trennung und Scheidung aufzugreifen“, hob Malu Dreyer hervor.

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