Kinderschutz

Deutsches Kinderhilfswerk: Chancengerechtes Aufwachsen aller Kinder ist der Lackmustest für unseren Sozialstaat

Thomas Krüger: "Die Kinderarmut in Deutschland ist ein strukturelles Problem, dem Politik und Gesellschaft mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und Kompetenzen entgegentreten müssen."

24.02.2010

Zur morgigen Debatte (25.02.2010) im Deutschen Bundestag über Hartz IV und bedarfsgerechte Regelsätze für Erwachsene und Kinder erklärt der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger:

„Notwendig hierfür ist ein breites gesellschaftliches Engagement, denn Armut und Ausgrenzung ist ein Problem der ganzen Gesellschaft. Mit jedem Monat Untätigkeit werden armen Kindern weitere Bildungs- und Entwicklungschancen geraubt, und damit auch ein Stück Zukunft für sie und unsere Gesellschaft.

Die Bundesregierung soll gemeinsam mit Ländern und Kommunen ein umfangreiches Maßnahmenpaket mit konkreten Zielvorgaben vorlegen, mit dem der Kinderarmut wirkungsvoll begegnet werden kann. Ziel muss eine politische Strategie sein, die unterschiedliche Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen aufgreift und miteinander verknüpft. Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik sind ebenso zu berücksichtigen, wie Familien- und Bildungspolitik, Gesundheits- und Sozialpolitik sowie Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaupolitik. Es reicht nicht aus, nur eine Dimension der Kinderarmut in Angriff zu nehmen, sondern es geht darum, die unterschiedlichen Handlungsfelder zu einer Gesamtstrategie zusammenzufügen. Dies setzt eine Vernetzung der Hilfen und Akteure in den Lebensräumen der Kinder voraus. 

Kinder sind eigenständige Persönlichkeiten und haben nach Artikel 26 und 27 der UN-Kinderrechtskonvention eigenständige Rechte auf soziale Sicherheit und angemessene Lebensbedingungen. Deshalb gilt es, sich gezielt um Kinder aus benachteiligten Familien kümmern, denen ihre Eltern nicht die gleichen Startbedingungen und damit Chancen auf Teilhabe bieten können. Ein chancengerechtes Aufwachsen aller Kinder in Deutschland ist der Lackmustest für unseren Sozialstaat.“

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 24.02.2010

 

Redaktion: Uwe Kamp

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