Kinderschutz

Deutscher Verein fordert: Eltern für Kinder und nicht ein Kind für Eltern

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. plädiert dafür, bei Adoptionen das Kindeswohl stärker ins Zentrum zu stellen und bemängelt die unzureichenden Forschungsaktivitäten im Bereich des Adoptionsgeschehens.

07.07.2014

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. hat die Pläne der Bundesregierung, die Möglichkeiten zur Adoption zu vereinfachen, zum Anlass genommen, das Thema differenziert und aus Sicht des Kindeswohls zu betrachten. Ein Diskussionspapier geht auf die wesentlichen Inhalte des Adoptionsverfahrens, auf die Perspektiven aller daran Beteiligten und auf die verschiedenen Handlungsfelder ein - jenseits der derzeit geführten Debatten um Altersabstand und die Erweiterung des Adoptionsrechts auf gleichgeschlechtliche Paare. Der Deutsche Verein empfiehlt, keine Reform als Stückwerk zu verabschieden, sondern die Adoptionsvermittlung nachhaltig und im Interesse der Kinder zu stärken.

„Adoption ist ein komplexes und emotionales Thema“, sagt Wilhelm Schmidt, Präsident des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. „Neben den Kindern und den Adoptionsbewerber/-innen hat das Verfahren weitere Beteiligte: die leiblichen Eltern, die häufig aus dem Blickfeld geraten sowie die Vermittlungsstellen, die die Interessen aller Beteiligter in Ausgleich bringen müssen. Hinzu kommen die verschiedenen Arten der Adoption: Stiefkindadoption, Auslandsadoption, Dauerpflege, aber auch Leihmutterschaft sind Themen, die die Praxis umtreiben.“

Zudem stehe in den öffentlichen Diskussionen oft das Interesse von Adoptionsbewerber/-innen im Mittelpunkt, möglichst schnell ein möglichst junges Kind adoptieren zu können. Dabei gerate mitunter aus dem Blick, dass es kein Recht auf ein Kind gibt und dass das Finden geeigneter Eltern für ein Kind das eigentliche Ziel der Adoption ist.

<link http: www.deutscher-verein.de empfehlungen_archiv dv-30-13-adoptionspapier _blank external-link-new-window external link in new>Das Diskussionspapier

Quelle: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. vom 07.07.2014

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