Kinderschutz
Bekämpfung von Menschenhandel braucht Aufklärung und Kooperation
Anlässlich des Welttages gegen Menschenhandel am 30.07.2017 hat Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley bei ihren Länderkolleginnen und -kollegen für eine ausgeweitete Kooperationsarbeit und einen verbesserten Schutz von gehandelten Kindern und Jugendlichen geworben. Sie setzt sich dabei für die Umsetzung des Kooperationskonzepts „Schutz und Hilfen bei Handel mit Kindern“ in den Ländern ein.
31.07.2017
Hierzu erklärt Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley: „Alle Formen von Menschenhandel zielen darauf ab, dass Menschen mit kriminellen Mitteln ausgebeutet werden. Und Menschenhandel gibt es auch bei uns in Deutschland. Unser Ziel ist es, die Opfer zu erkennen, zu schützen und ihnen die notwendige Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen. Täter dürfen mit ihrem kriminellen und menschverachtenden Treiben nicht davon kommen und müssen sich ihrer Verantwortung stellen.“
Schutzmaßnahmen für gehandelte Kinder
Um geeignete Schutzmaßnahmen für gehandelte Kinder in Deutschland auf den Weg zu bringen, erarbeitet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Zusammenarbeit mit der Kinderschutzorganisation ECPAT e.V. Deutschland und dem KOK e.V. (Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel) Empfehlungen für die Zusammenarbeit von Jugendamt, Polizei, Fachberatungsstellen und weiteren Akteuren zur Identifizierung und zum Schutz von Opfern von Kinderhandel. Diese werden in einem intensiven Konsultationsprozess mit weiteren Expertinnen und Experten beraten.
Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley betont: „Kinder und Jugendliche, die in die Fänge von Menschenhändlern geraten, brauchen alle notwendigen Hilfen des Kinderschutzsystems. Hilfe, Schutz und konsequente Strafverfolgung können nur durch eine koordinierte, vertrauensvolle Zusammenarbeit von Jugendämtern, Polizei und weiteren Akteuren gelingen. Dabei muss immer das Wohl des Kindes im Mittelpunkt stehen.“
Weiterentwicklung der Strukturen auf Bundesebene
Vor dem Hintergrund internationaler Entwicklungen und den am 15. Oktober 2016 in Kraft getretenen neuen Straftatbeständen zur Bekämpfung des Menschenhandels betont Dr. Katarina Barley darüber hinaus die Notwendigkeit einer verbesserten und differenzierten Datenlage und einer Koordinierung und Gesamtstrategie auf Bundesebene:
„In dieser Legislaturperiode haben wir wichtige Gesetze zur Verbesserung der Bekämpfung des Menschenhandels verabschiedet. Worauf es jetzt ankommt, ist, unser Wissen zu erweitern, unseren Blick zu schärfen und die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure zu unterstützen.“
Daher hat das Bundesfamilienministerium eine Initiative innerhalb der Bundesregierung gestartet. Ziel ist die Verbesserung und Weiterentwicklung der Strukturen. Konkret soll eine unabhängige nationale Forschungs- und Berichterstatterstelle sowie einer Koordinierungsstelle der Bundesregierung zur Bekämpfung des Menschenhandels eingerichtet werden.
Unterstützung von (potenziellen) Opfern von Menschenhandel
Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ berät auch Opfer von Menschenhandel. Es ist rund um die Uhr unter der Nummer 08000 116 016 erreichbar. Es ist kostenlos, barrierefrei, vertraulich und sicher und in 18 Sprachen verfügbar. Auf Wunsch kann das Hilfetelefon an eine spezialisierte Fachberatungsstelle vermitteln. Unter der Meldeadresse <link http: www.nicht-wegsehen.net external-link-new-window für sexuelle ausbeutung im>www.nicht-wegsehen.net können Verdachtsfälle von Kindesmissbrauch und Ausbeutung weltweit, und unabhängig von der Landessprache schnell und einfach gemeldet werden.
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 31.07.2017
Termine zum Thema
-
25.04.2024
Fachkonferenz Hannover: Kinderschutzkonzepte
-
25.04.2024
Fachberatung bei (Vermutung von) sexualisierter Gewalt
-
06.05.2024
Arbeitsrechtliche Aspekte in der Kinder- und Jugendhilfe
-
14.05.2024
Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen - Grundlagenfortbildung
-
15.05.2024
17. Kinder- und Jugendschutzkonferenz des Landes M-V! „Alle Kinder und Jugendlichen im Blick?!“
Materialien zum Thema
-
Broschüre
Kinder- und Jugendhilfe in der Krise Zur Frage der Rechtmäßigkeit pauschaler Standardabsenkung bei (vorläufiger) Inobhutnahme und Hilfegewährung für geflüchtete unbegleitete Minderjährige
-
Broschüre
Mitsprechen, mitbestimmen, mitgestalten – Praxiswissen zu Beteiligung in der Heimerziehung (SOS kompakt, Ausgabe 8)
-
Artikel / Aufsatz
Verdacht auf innerfamiliären sexuellen Missbrauch: Herausforderungen und wie der ASD trotz und mit ihnen gut umgehen kann
-
Expertise / Gutachten
Rechtsgutachten des DIJuF: "Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe"
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Arbeitshilfe zur Erstellung von Schutzkonzepten in der OKJA - Prävention (sexualisierter) Gewalt
Projekte zum Thema
-
Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH
JAdigital. Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe konzeptionell gestalten
-
Perspektive gGmbH Institut für sozialpädagogische Praxisforschung und -entwicklung
Inobhutnahme – Perspektiven: Impulse!
-
Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
-
Therapeutisches Internat Sternstunden-Mattisburg am Chiemsee
-
Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel
ECHT KLASSE!
Institutionen zum Thema
-
Sonstige
#180grad Präventionsprojekt
-
Sonstige
Netzwerk Kinder von Inhaftierten
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für Stadt und Landkreis Kassel
-
Sonstige
Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt NRW
-
Jugendamt
Bezirksamt Pankow