Kinderschutz

Banzer: „Häuslicher Gewalt kann nur mit gemeinsamer Kooperation begegnet werden.“

„In Hessen gelingt es uns zunehmend, Gewalt in der Partnerschaft aus der Tabuzone zu holen“, sagte Jürgen Banzer, hessischer Minister für Arbeit, Familie und Gesundheit, am Samstag anlässlich der Auftaktveranstaltung der Ausstellung „Rosenstraße 76 - gegen häusliche Gewalt“ in Gießen.

08.03.2010

Gießen. „Rosenstraße 76“ ist eine Wanderausstellung, die vom Weltkirchenrat zur Bewältigung der Aufgabe „Gewalt überwinden“ initiiert wurde und seit 2005 als ökumenisches Projekt durchgeführt wird. „Die Ausstellung und ihr Rahmenprogramm werden nachhaltige Sensibilisierungseffekte erzielen, sowohl für die Besucherinnen und Besucher als auch für angesprochene Professionen und Institutionen“, lobte der Staatsminister die Veranstaltung. Zudem hob er die Tatsache hervor, dass es der Region Gießen gelungen sei, namhafte Referentinnen und Referenten und unterschiedliche Institutionen für die Ausstellung einzubinden. Dies bekräftige seine Annahme, dass der Schutz vor Partnergewalt und ihre Verhinderung nur in der Kooperation der unterschiedlichen Stellen gelingen kann.

Die Zusammenarbeit aller Verantwortlichen ist auch ein zentraler Faktor des Hessischen Landesaktionsplans zur Bekämpfung der Partnergewalt, den die Landesregierung 2004 aufgelegt hat und der 2009 evaluiert wurde. Besonders erfreulich sei, so der Minister, dass in jedem Landkreis in Hessen und in vielen Kommunen ein Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt fest installiert sei.

Das Hessische Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit legt einen besonderen Schwerpunkt auf die qualifizierte und vernetzte Versorgung der Betroffenen. „Die einzelnen Vorhaben des Ministeriums dienen dem Ziel, grundlegende Veränderungen im Umgang mit sozialen und gesundheitlichen Folgen von Gewalt herbeizuführen“, erklärte der Minister. Es gelte, die Gewaltprävention mit einer verbesserten Gesundheitsversorgung zu verbinden, Kompetenzen zur gerichtfesten Dokumentation von Gewalt aufzubauen und schließlich konstruktive Kooperation der medizinischen Einrichtungen mit Hilfsorganisationen vor Ort zu erreichen. „Im Vordergrund stehen dabei immer noch Frauen als Opfer häuslicher Gewalt“, so der Minister. Die Opfer- und Tatverdächtigenzahlen von 2008 zeigen, dass die Opfer zu 87, 6% weiblich, die Täter zu 88,5% männlich sind.

Herausgeber: Ehemals: Hessisches Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit

 

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