Kinderschutz

7 Mio. Euro gegen Kinderarbeit in Indien: Save the Children & IKEA Foundation wollen gemeinsam weitere 790.000 Kinder in Indien vor Ausbeutung schützen

Am Welttag gegen Kinderarbeit kündigen Save the Children und die IKEA Foundation ein 7-Millionen-Euro-Programm an, um 790.000 Kinder in Indien vor potenzieller Kinderarbeit innerhalb der Baumwoll-Industrie zu schützen.

13.06.2014

Save the Children und die IKEA Foundation bauen damit die erfolgreiche Zusammenarbeit aus, die Kinder vor Arbeit innerhalb der Baumwollindustrie schützen und ihnen Bildungschancen ermöglichen soll. Mädchen und Jungen sollen lernen, spielen und ihr Potenzial entwickeln können - sie sollen einfach Kind sein dürfen.

Innerhalb dieser zweiten Projektphase werden Save the Children und deren Partnerorganisationen Pranthan und Breakthrough mit regionalen Stakeholdern, Bauern, Lehrern, Familien und Regierungsvertretern in den indischen Provinzen Punjab, Haryana und Rajasthan zusammenarbeiten. Ziele sind: Kindern Bildungszugang zu ermöglichen, Weiterbildung für Lehrer anzubieten, Kinderrechts- und Schulorganisationsgruppen zu etablieren sowie geschlechtsspezifische Diskriminierungen zu bekämpfen.

Laut einer unabhängigen Studie arbeiten in der Provinz Punjab die meisten Kinder im Agrarbereich, 25 Prozent allein auf Baumwollfeldern. In Rajasthan und Haryana betrifft dies 23 Prozent bzw. 16 Prozent der Kinder. Geschätzt 12,6 Millionen Kinder in Indien arbeiten.

"Wir wissen, es gibt keine schnelle Lösung, um Kinderarbeit komplett zu beenden. Aber langfristiges Engagement kann beeindruckende Ergebnisse hervorbringen", so Per Heggenes, CEO der IKEA Foundation. "Die IKEA Foundation engagiert sich gemeinsam mit unseren Partnern schon seit fast einem Jahrzehnt gegen dieses Problem. Wir engagieren uns langfristig. Diese Zusammenarbeit entspricht unserem Wunsch, dass Millionen Kinder aus der Kinderarbeit entkommen und zurück in die Klassenzimmer finden."

"Die IKEA Foudation ist ein großartiger Partner. Dank dieser Zusammenarbeit konnten wir für die am stärksten benachteiligten Kinder eine deutliche und dauerhafte Verbesserung erreichen. Der Ausbau dieser Partnerschaft bewirkt, dass viel mehr Kinder in Indien Bildung und Schutz erhalten sowie ihr Potenzial entwickeln können", erläutert Thomas Chandy, CEO von Save the Children Indien.

Zusatzinformation:

Projekterfolge und Ausblick:

Seit 2009 wird das Programm gegen Kinderarbeit, das jetzt erweitert wird, in mehr als 1.800 Dörfer in den Provinzen Maharashtra und Gujarat umgesetzt. Durch das Projekt wurden schon 600.000 Kinder erreicht, 790.000 Kinder sollen noch von dem Projekt profitieren.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  •    Mehr als 600.000 Kinder profitierten direkt von     Bildungsmöglichkeiten und Kinderschutzprogrammen.
  •    Über 150.000 Kinder gingen zur Schule statt zu arbeiten.
  •    Mehr als 10.000 Kinder, die als Wanderarbeiter tätig waren,     kehrten in ihre Heimatgemeinden zurück.
  •    Verbesserung der Schulbesuchsquoten in den teilnehmenden    Dörfern.
  •    Fast 2.000 Lehrer wurden aus- und weitergebildet.
  •    1866 Anganwadi-Mitarbeiter (Bildung und Gesundheit) wurden     geschult, so dass jedem teilnehmenden Dorf ein ausgebildeter     Sozialarbeiter zur Verfügung steht.

Die Verbesserung der Situation für Mädchen

Mit dem Programm soll die geschlechtsspezifische Diskriminierung bekämpft werden, die in Indien tief verwurzelt ist und schon vor der Geburt beginnt. In den Provinzen Punjab und Haryana liegt das Geschlechterverhältnis bei 834 bzw. 846 (weiblich) zu 1000 (männlich). Um dies zu ändern, werden Mädchen besonders gefördert: Es soll ein Bewusstsein für diese Diskriminierung geschaffen werden, die Mädchen werden über ihre Rechte aufgeklärt und erhalten Bildungschancen.

Besserer Schutz für Wanderarbeiter

Wanderarbeit ist in der Provinz Rajasthan ein großes Problem. Kinder verlassen ihr Zuhause, um in naheliegenden Baumwollregionen zu arbeiten. Basierend auf den Erfolgen der ersten Projektphase soll ein über die Regionen reichendes Netz etabliert werden, um wanderarbeitende Kinder zu identifizieren und ihnen zu helfen wieder nach Hause zurückzukehren.

Quelle: Save the Children Deutschland e.V. vom 12.06.2014

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