Kinderschutz

40 Jahre Hilfe und Schutz für Kinder – Kindernotdienst Berlin feiert Jubiläum

Gewalt in der Familie, Krisen oder Vernachlässigung – seit 40 Jahren bietet der Kindernotdienst Berlin rund um die Uhr schnelle und unbürokratische Hilfe und Schutz für Kinder in akuten Gefährdungssituationen. Das Jubiläum wurde unter dem Motto „40 Jahre Kindernotdienst – 40 Stunden Festveranstaltung“ mit Fachveranstaltungen und einem Hoffest für Kinder gefeiert.

28.05.2018

Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, sagte im Rahmen Ihres Besuchs der Veranstaltung: „40 Jahre Kindernotdienst – das bedeutet mehr als 14.600 Tage und Nächte durchgehender Einsatz für Kinder in Not. Dafür möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken. Ihre Arbeit ist von enormer Bedeutung: Sie sind rund um die Uhr da, bieten Schutz und eine liebvolle und umsorgende Betreuung für Kinder, die Schlimmes erleben mussten. Zu-gleich sind sie immer ansprechbar, wenn Eltern, Angehörige oder andere Erwachsene Fragen zum Kinderschutz haben.“

Sofortiges Handeln – auch nachts und am Wochenende

An den Kindernotdienst (KND) wenden sich Kinder selbst, Eltern oder Familienangehörige, Fachkräfte, Polizei oder andere Personen. Gehen Hinweise auf eine akute Kindeswohlgefährdung ein, ist ein sofortiges Handeln erforderlich. Abends, nachts und am Wochenende wird der KND anstelle des Jugendamts tätig. Gegebenenfalls prüfen zwei Fachkräfte mit Amtshilfe der Polizei die Situation direkt vor Ort und nehmen Kinder in Obhut. Der Kindernotdienst nimmt auch Kinder bis 14 Jahre auf, die keine Meldeadresse in Berlin haben und sich ohne ihre Eltern hier aufhalten.

Allein im Jahr 2017 wurden 766 Kinder im Kindernotdienst aufgenommen. Sie blieben durchschnittlich drei Tage. Die Gesamtzahl der Fälle in den vergangenen 40 Jahren liegt nicht vor. Derzeit sind im KND rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Hintergrundinformationen

Der Kindernotdienst wurde im Jahr 1978 durch die damalige Senatsverwaltung für Jugend eröffnet. Hervorgegangen war er aus dem Hauptkinderheim in der Alte-Jakob-Straße in Kreuzberg, dem großen Durchgangs- und Beobachtungsheim in West-Berlin. Heute gehört der Kindernotdienst zum Berliner Notdienst Kinderschutz (BNK). Weitere Angebote des BNK sind die mehrsprachige Hotline Kinderschutz, der Mädchen- und der Jugendnotdienst sowie die Kontakt- und Bera-tungsstelle für Straßenjugendliche mit ihrer Notschlafstelle „Sleep In“. 2018/19 stehen für den BNK insgesamt rund 7,4 Millionen Euro zur Verfügung.

Seit Jahresbeginn 2018 ist der BNK und damit auch der Kindernotdienst wieder in der Verantwortung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Von 2001 bis 2017 wurde der BNK durch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg stellvertretend für alle Berliner Bezirke organisatorisch betreut. Mit der Rückanbindung an die Senatsverwaltung wurde dem gesamtstädtischen Charakter des BNK entsprochen.

Quelle: Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie vom 22.05.2018

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