Kinderschutz

3. Fachkonferenz "Koordinierungszentren Kinderschutz - Kommunale Netzwerke Früher Hilfen"

Die Systeme der Kinder- und Jugendhilfe mit dem Gesundheitswesen zu verbinden - das ist Ziel des Niedersächsischen Modellprojektes „Koordinierungszentren Kinderschutz - Kommunale Netzwerke Früher Hilfen'. Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan sagte heute in diesem Zusammenhang: „Wir wollen beim Kinderschutz tragfähige und verlässliche Brücken bauen. Anzeichen von mangelnder Versorgung oder andere Missstände sollen frühzeitiger wahrgenommen werden. Unsere Koordinierungszentren sollen helfen, zum Wohle der Kinder angemessener zu reagieren. In gravierenden Fällen können diese Maßnahmen Kinderleben retten."

27.09.2010

Den Koordinierungszentren Kinderschutz sei es an den beteiligten Standorten Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Oldenburg gelungen, kommunale Netzwerke Früher Hilfen zu entwickeln, die zur Verbesserung des Schutzes von Kindern praxisorientiert und effektiv zusammenarbeiteten.

Auf der Basis einer umfassenden Bestandsaufnahme haben sich die Modellstandorte bei Projektstart auf den Weg gemacht, mit den im Kinderschutz relevanten Akteuren - dazu zählen die Kinder- und Jugendhilfe, Beratungsstellen, Kinderschutz-Zentren, Gesundheitsämter, Hebammen, Kinderkliniken, Kinderärztinnen und Kinderärzte, Gerichte und Polizei - konkrete und verlässliche Handlungsleitfäden festzulegen und Kooperationsvereinbarungen zum Schutz von Kindern vor Vernachlässigung und Misshandlungen abzuschließen.

Das Land stellt für das bis Ende 2011 ausgerichtete Modellvorhaben insgesamt rd. 1,7 Mio. Euro zur Verfügung. In den nächsten Monaten steht die Erweiterung der Netzwerke mit weiteren Partnern wie beispielsweise den Familienservicebüros und Grundschulen an.

Als besonders positiv bewertete Ministerin Aygül Özkan das große Interesse an den Koordinierungszentren Kinderschutz. Es sei gelungen, den Ansatz des Modellprojekts zu multiplizieren. 19 weitere Jugendämter haben ein Angebot des Sozialministeriums für eine externe Beratung beim Auf- bzw. Ausbau eigener Netzwerke Früher Hilfen angenommen. „Die Strahlkraft unseres Modellprojektes reicht in weite Teile Niedersachsens", hob Äzkan hervor.

Niedersachsen hat in 2010 zahlreiche Aktivitäten vorangebracht, um den Kinderschutz weiter zu verbessern:

- Seit dem 01.04.2010 gibt es in Niedersachsen das verbindliche Einladewesen zu den Früherkennungsuntersuchungen für Kinder (sog. „U-Untersuchungen')

- Niedersachsen hat als erstes Bundesland eine Weiterbildung zur staatlich anerkannten Familienhebamme auf den Weg gebracht. Erste Weiterbildungslehrgänge sind für Anfang 2011 in Planung.

- An der Medizinischen Hochschule Hannover wird eine Kinderschutzambulanz eingerichtet. Dort können Ärzte konsiliarische Beratung mittels einer Hotline und Telekonsile erhalten, um sichere Diagnosen auf Missbrauch oder Misshandlung von Kindern und Jugendlichen zu stellen. Bei Bedarf werden Ärzte der Kinderschutzambulanz Kinder auch vor Ort in deren Regionen untersuchen und bei der Diagnosestellung unterstützen.

- Umfangreiche und bedarfsgerechte Qualifizierungsangebote, wie die Weiterbildung zur Kinderschutzfachkraft, die Fortbildungsoffensive der Kinderschutzzentren sowie weitere Veranstaltungen zum Kinderschutz werden auch in 2011 ausgeschrieben.

Quelle: PM Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration

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