Flucht und Migration

Zahl der Asylsuchenden im 1. Quartal stark gesunken

Die Zahl der Asylsuchenden ist in den ersten drei Monaten dieses Jahres deutlich gesunken. Im ersten Quartal 2016 sind 170.000 Flüchtlinge eingereist, im letzten Quartal 2015 waren es rund 500.000. Das sagte Bundesinnenminister de Maizière, der gemeinsam mit BAMF-Chef Weise am vergangenen Freitag (08.04.2016) die jüngsten Asylzahlen vorstellte.

12.04.2016

Die Zahl der Einreisen von Flüchtlingen nach Deutschland ist im März deutlich zurückgegangen. Wie Bundesinnenminister Thomas de Maizière bekanntgab, wurden im sogenannten Easy-System des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge im vergangenen Monat rund 20.000 Asylsuchende registriert. Im Februar waren es rund 60.000 gewesen, im Januar 90.000 und im Dezember 120.000.

Im Vergleich zum vierten Quartal 2015 sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres rund 66 Prozent weniger Flüchtlinge nach Deutschland eingereist.

Schnellere Integration von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive

Wichtig sei einerseits eine schnellere Integration von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive, so de Maizière. Auf der anderen Seite müssten diejenigen schneller in ihre Heimatländer zurückgeführt werden, die keine Bleibeperspektive haben.

Das EU-Türkei-Abkommen sei gut angelaufen, sagte der Bundesinnenminister. Deutsche Kräfte - Bundespolizisten und Mitarbeiter des BAMF - beteiligen sich vor Ort an der Umsetzung.

Asylanträge aus Westbalkanstaaten

Zu den Zahlen der Asylbewerber aus den Westbalkanstaaten sagte der Minister, deren Anteil habe noch vor einem Jahr 61 Prozent betragen. Nun stammten nur noch fünf Prozent der Anträge von Migranten aus diesen Ländern. Dies zeige, dass die Einstufung der Balkanstaaten als sichere Herkunftsländer Wirkung zeige, so de Maizière.

Außerdem konnte die Zahl der Abschiebungen deutlich gesteigert werden, erläutert de Maizière. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2016 gab es demnach 4.500 Abschiebungen. Zuletzt seien am Donnerstag (7. April) tunesische Flüchtlinge in ihr Heimatland zurückgeflogen worden.

Zu früh für eine Jahresprognose

Bundesinnenminister de Maizière hatte Ende Februar 2016 mit den Regierung von Tunesien, Marokko und Algerien Abkommen zur Rückführung ihrer Staatsbürger geschlossen.

Trotz der positiven Entwicklung der Asylzahlen für das erste Quartal sei es aber noch zu früh, eine Prognose für das gesamte Jahr abzugeben. "Wir wissen nicht, wie sich die Umsetzung des Abkommens mit der Türkei dauerhaft entwickelt", sagte de Maiziere.

Ausweichrouten vor allem über das Mittelmeer

Auch sei unklar, wie sich die Ausweichrouten der Flüchtlinge vor allem über das Mittelmeer über Libyen und Italien entwickelten und wie Italien sich daraufhin verhalten werde. Für die vergangenen Monate zog der Minister eine positive Bilanz: "Die von uns ergriffenen Maßnahmen wirken", fasste der Minister zusammen.

Mehr Asylanträge entschieden

Der BAMF-Chef Frank-Jürgen Weise ergänzte, dass es dem Bundesamt im ersten Quartal gelungen sei, die Zahl der Asylentscheidungen deutlich zu steigern. So wurden in den ersten drei Monaten rund 150.000 Bescheide zugestellt - im vierten Quartal 2015 waren es 58.000.

Die Zahl der gestellten Asylanträge sei im ersten Quartal gestiegen, so Weise. Viele, die zuvor eingereist waren, hätten nun einen Asylantrag gestellt. Die Bearbeitungsdauer neuer Anträge liege derzeit unter drei Monaten, sagte der BAMF-Chef. Dabei helfe die steigende Zahl der Mitarbeiter des Bundesamtes sowie die Digitalisierung der Antragsbearbeitung.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 08.04.2016

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