Flucht und Migration

Trend zur Ausbildung: Unternehmen packen erfolgreich die Integration von Geflüchteten an

Immer mehr Unternehmen bilden Geflüchtete aus. Während es 2016 noch jedes dritte Unternehmen war, bildet heute fast jedes zweite Geflüchtete aus. Das ergab eine Umfrage des bundesweiten „NETZWERKs Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ unter fast 500 Unternehmen. Von dieser Praxis profitieren beide Seiten und auch die wahrgenommenen Herausforderungen sinken.

22.02.2019

Das  „NETZWERKs Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ hat rund 500 Unternehmen befragt. Knapp die Hälfte davon Unternehmen, darunter der Großteil kleine und mittelständische Unternehmen, bildet aktuell Menschen mit Fluchthintergrund aus. Bei der Mitgliederbefragung im Jahr 2016 war es noch jedes dritte Unternehmen. Auch die Anzahl an Fach- und Führungskräften mit Fluchthintergrund hat sich in den vergangenen zwei Jahren auf 22 Prozent verdoppelt.

Von der Integration von Geflüchteten profitieren beide Seiten

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier begrüßt diese Entwicklung: „Das Engagement der kleinen und mittelständischen Betriebe unseres ‚NETZWERKs Unternehmen integrieren Flüchtlinge‘ ist vorbildlich. Ich freue mich, dass die vielen im Netzwerk engagierten Unternehmen auch weiterhin einen so wertvollen Beitrag zur Integration leisten wollen. Ihr Engagement zahlt sich auch für die Unternehmen selbst aus: In vielen Branchen herrscht Fachkräftemangel – Unternehmen suchen teilweise händeringend nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Von der Integration von Geflüchteten in Unternehmen profitieren beide Seiten, eine klassische Win-win-Situation!“

Die Hälfte der Unternehmen gab an, dass die Zahl der beschäftigten Geflüchteten im Jahr 2019 voraussichtlich gleich bleiben oder steigen werde. Nur vier Prozent wollen weniger Geflüchtete beschäftigen. Die restlichen befragten Unternehmen können es noch nicht abschätzen.

Vielseitige Unterstützung zahlt sich aus

DIHK-Präsident Eric Schweitzer betont: „Unternehmen, die Geflüchtete ausbilden, engagieren sich weit über das übliche Maß hinaus. Damit sich die Investition in Fachkräfte von morgen lohnt, brauchen die Unternehmen klare Regeln und Planungssicherheit – und das möglichst unbürokratisch und schnell.“

Außerhalb der betrieblichen Abläufe bieten die meisten Unternehmen eine breite Palette an Unterstützung, etwa bei Behördengängen, der Wohnungssuche oder mit Sprachkursen und Mentorenprogrammen. Und das zahlt sich aus: Dort, wo die Unternehmen selbst aktiv werden können, sinken auch die wahrgenommenen Herausforderungen, etwa bei der Vermittlung der Sprache oder der kulturellen Integration in das Unternehmen.

Die steigende Zahl der Ausbildungen bringt jedoch neue Herausforderungen mit sich: So gaben fast 40 Prozent der Unternehmen an, dass die Bewältigung der Berufsschule sehr schwierig ist. Mehr als jedes zweite Unternehmen bietet deshalb Nachhilfeunterricht für Auszubildende an und setzt darauf, dass sich dieser Einsatz in den nächsten Jahren auszahlt.

Weitere Informationen

Von Dezember 2018 bis Januar 2019 haben 483 von 1.886 Mitgliedsunternehmen an der Umfrage teilgenommen. Insgesamt beschäftigen diese Unternehmen 5.122 Menschen mit Fluchthintergrund.

Das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge wurde 2016 als gemeinsame Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gegründet. Mit aktuell knapp 2.000 Mitgliedern ist es deutschlandweit der größte Zusammenschluss von Unternehmen, die sich für die Beschäftigung von Geflüchteten engagieren. Die Angebote des NETZWERKs wie Informationsmaterialien, Web-Seminare, Workshops und Veranstaltungen sind wie die Mitgliedschaft kostenlos.

Weitere Information finden sich auf der Webseite www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Deutscher Industrie- und Handelskammertag vom 20.02.2019

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