Flucht und Migration

Thüringen fördert Leitfaden „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Sozialer Landwirtschaft“

Thüringens Staatssekretär für Infrastruktur und Landwirtschaft, Dr. Klaus Sühl, hat am 29. November gemeinsam mit dem Verein Thüringer Ökoherz den Leitfaden „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Sozialen Landwirtschaft“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Laut Sühl erhöhe das Projekt die die Chancen auf gelungene Integration.

04.12.2017

„Minderjährige Flüchtlinge, die ohne ihre Eltern hierher geflohen sind, brauchen besonderen Schutz, eine gute soziale Einbindung und eine Perspektive. Ich bin überzeugt, dass die Beschäftigung in der Sozialen Landwirtschaft hier gute Chancen bietet“, sagt Staatssekretär Sühl.

Integration von Flüchtlingen in die Soziale Landwirtschaft

Die Soziale Landwirtschaft bindet Menschen mit besonderen Bedürfnissen in die täglichen Arbeitsprozesse ein. Sie erleichtert Jugendlichen den Eintritt ins Arbeitsleben oder Suchtkranken den Weg aus ihrer Krankheit. Sie hat eine wichtige gesellschaftliche Funktion und sorgt für Gesundheit und Beschäftigung, Bildung und Lebensqualität.

„Die Integration von Flüchtlingen in die Soziale Landwirtschaft ist ein neuer, bisher bundesweit kaum erprobter Weg. Der Leitfaden informiert die landwirtschaftlichen Betriebe über die Situation der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, klärt über die daraus entstehenden Bedürfnisse auf und er gibt Handlungsempfehlungen. Es finden sich viele praktische Hinweise beispielsweise zu Finanzierungsmöglichkeiten und zur Sprachförderung. Ich hoffe sehr, dass der Leitfaden auf ein breites Interesse stößt und möglichst häufig praktische Anwendung findet. Das Projekt kann einen wichtigen Beitrag zu gelungener Integration leisten“, so Sühl weiter.

Über den Leitfaden

Erarbeitet wurde der Leitfaden in zweijähriger Arbeit vom Verein Thüringer Ökoherz. Die Förderung aus dem Thüringer Landwirtschaftsministerium in Höhe von 79.000 Euro stammt zu 75 Prozent aus dem ELER, dem Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. Die verbleibenden 25 Prozent kommen vom Freistaat Thüringen.

Thüringen hat 2016 insgesamt mehr als 1.600 minderjährige Flüchtlinge betreut und unterstützt, die ohne ihre Eltern nach Deutschland geflohen sind. Bundesweit waren es im vergangenen Jahr rund 60.000.

Quelle: Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft vom 29.11.2017

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