Flucht und Migration

„Studium+M“: Mehr Chancengleichheit für Studierende mit Migrationshintergrund

Mit den im Rahmen von „Studium+M“ durchgeführten Projekten sollte erprobt werden, wie die Chancengleichheit für Studieninteressierte und Studierende mit Migrationshintergrund erhöht und deren Anerkennung gestärkt werden kann. Das Programm wurde vom Deutschen Studentenwerk begleitet und von der Stiftung Mercator mit rund 1,4 Millionen Euro unterstützt. Ein wichtiges Ergebnis des Programms: frühzeitige Kooperationen zwischen Universitäten und Schulen, um Informationsdefizite abzubauen.

08.06.2018

Wichtigste Ergebnisse: frühzeitige Kooperation mit Schulen notwendig, Studierende mit Migrationshintergrund als Vorbild einbeziehen, Angebote der Studentenwerke sind essenziell für mehr Chancengleichheit


Mit einer Abschlusstagung in Berlin haben die Stiftung Mercator und das Deutsche Studentenwerk (DSW) das Programm „Studium+M – Programm für mehr Studierende mit Migrationshintergrund“ am 5. Juni abgeschlossen. In den Jahren 2015 bis 2018 förderte die Stiftung Modellprojekte der Studierendenwerke Bonn, Darmstadt, Thüringen, des Kölner Studierendenwerks sowie des Studentenwerks Marburg.

Laut der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks haben 20% der rund 2,8 Millionen Studierenden in Deutschland einen Migrationshintergrund. Wiederum rund 70% von ihnen sind in Deutschland geboren und haben die deutsche Staatsbürgerschaft. Viele sind klassische Bildungsaufsteiger/-innen, jeder vierte bekommt BAföG, ihr Studienverlauf ist häufiger von Einschnitten wie Studienunterbrechung oder Studienabbruch geprägt.

Die wichtigsten Ergebnisse des Programms „Studium+M“

  • Das Studieninteresse von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund ist höher als bei einheimischen Schülern, sie kommen jedoch aufgrund von Informationsdefiziten, zum Beispiel zum Studium generell oder zur Studienfinanzierung, unterproportional in den Hochschulen an. Hier helfen frühzeitige Kooperationen und Austausch mit Schulen, an denen auch die Studentenwerke beteiligt werden sollten.
  • „Peers“ ermöglichen Information und steigern die Motivation: Studierende mit Migrationshintergrund sollten daher als Vorbild stärker in alle Initiativen für Studieninteressierte dieser Gruppe eingebunden werden.
  • Angebote der Studenten- und Studierendenwerke, wie preisgünstiger Wohnraum, das BAföG oder die Studienfinanzierungs- bzw. Sozialberatung, haben für den Übergang von Studieninteressierten sowie den Studienerfolg von Studierenden mit Migrationshintergrund eine noch stärkere Bedeutung als bereits für einheimische Schüler/-innen und Studierende.

Studierendenwerken haben eine zentrale Unterstützungsfunktion

„Gute Bildung ist die wesentliche Voraussetzung für chancengleiche Teilhabe an der Gesellschaft. Doch die Herkunft entscheidet noch zu oft darüber, ob man ein Studium aufgreift oder nicht. Mit ihrem breiten sozialen Leistungsangebot kommt den Studierendenwerken dabei eine zentrale Unterstützungsfunktion zu. Die Ergebnisse des Programms ‚Studium+M‘ sind für uns und unsere Arbeit wichtige Wegweiser für mehr Chancengerechtigkeit im deutschen Hochschulwesen“, erläutert Dr. Felix Streiter, Bereichsleiter Wissenschaft der Stiftung Mercator.

Für DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde ist das Programm „Studium+M“ Vorbild für künftige Initiativen: „Die fünf Modellprojekte der geförderten Studierenden- und Studentenwerke zeigen, wie man es machen muss, wenn man mehr Menschen mit Migrationshintergrund für ein Studium begeistern will.“

Quelle: Deutsches Studentenwerk e.V. vom 05.06.2018

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