Flucht und Migration

START-Stiftung fördert Engagement ihrer Stipendiaten mit Wettbewerb

Das START-Schülerstipendienprogramm von der Hertie-Stiftung prämiert im Wettbewerb „Weltverbesserer - Engagements, die einen Unterschied machen!“ die besten und innovativsten Engagement-Projekte ihrer Stipendiaten.

08.08.2014

START fördert engagierte Jugendliche mit Migrationshintergrund  in den letzten drei bis vier Jahren auf ihrem Weg zum Abitur oder Fachabitur. Sie erhalten eine ideelle und materielle Förderung. „Service Learning“ (Lernen durch Engagement) ist dabei ein wichtiger Baustein im vielschichtigen Bildungsprogramm und wird neben fachlichem Input in Projekten erprobt und mit einem Wettbewerb gefördert. Die Stipendiaten übernehmen Verantwortung und reflektieren die Wirkung ihres gesellschaftlichen Tuns – wichtige Kompetenzen für die Persönlichkeitsentwicklung und außerschulische Bildung.

START fördert bei seinen Stipendiaten gezielt den Einsatz für andere. So sind ein Engagement wie das Amt des Klassensprechers, Nachhilfeunterricht oder Aktivitäten im Verein Aufnahmekriterium in das Programm. Während des drei- bis vierjährigen Stipendiums wird die Ausübung und Weiterentwicklung von ehrenamtlichen Tätigkeiten gefördert und mit Service-Learning-Seminaren und Veranstaltungen fachlich unterfüttert.

Der Engagement-Wettbewerb „Weltverbesserer – Engagements, die einen Unterschied machen!“ ist ein weiterer Baustein dieses Ansatzes. Jedes Jahr können sich die Stipendiaten mit eigenen Projekten oder Konzepten bewerben. Die gesamte START-Community entscheidet und vergibt bis zu vier Auszeichnungen, die mit einem finanziellen Preisgeld verbunden sind. Die START-Stiftung selbst bestimmt zusätzlich einen Sonderpreis für besonders innovative Projekte.

Die Gewinner 2014

Den 1. Preis erhielt 2014 Marino aus Hamburg für „deinfachstudieren e.V. “, ein derzeit noch regionales Projekt in Hamburg, bei dem Schüler mit Migrationshintergrund in kostenfreien Probeseminaren zu einem Studium insbesondere der Geistes- und Kulturwissenschaften ermutigt werden sollen. Sie erhalten konkrete Einblicke in das Studium. Der 2. Platz wurde an „Projekt Liebe“ von Henok aus Dreieich vergeben, eine Initiative zur Unterstützung benachteiligter Menschen. Aktuell werden 25 Kinder in Äthiopien mit Kleidung, Schulgeld und – materialien unterstützt, so dass der Besuch einer Schule überhaupt möglich wird. „Sport mit Asylbewerbern“, der 3. Platz, ist eine Initiative von Phu in Neustadt an der Weinstraße, die Asylbewerbern regelmäßiges Jiu Jutsu-Training und Fußballspiele in einer eignes gegründeten Mannschaft ermöglicht. Durch die sportliche Begegnung entsteht Gemeinschaft vor Ort; kulturelle Unterschiede und sprachliche Barrieren verlieren ihre Bedeutung. Gözdenur´s Streitschlichtungsprojekt „Konflikte mit Worten lösen“ gewann den vierten Platz. Die Frankfurter Stipendiatin hilft als ausgebildete Streitschlichterin ihren Mitschülern mit einer festen Sprechstunde Probleme untereinander mit professionellem Know-how zu lösen.

Der Sonderpreis der START-Stiftung für besonders innovative Projekte geht an „Teaching Right Livelihood“ des Kasseler Stipendiaten Julian. Angeregt vom alternativen Nobelpreis, wird ein Computer-Planspiel für Oberstufenschüler entwickelt, das den Umgang mit Nachhaltigkeit behandelt. Im Spiel soll man an konkreten Beispielen unternehmerische Entscheidungen treffen, deren Konsequenzen nachvollziehen und nachhaltige Alternativen finden können. Auch wird das Spiel den Bezug zur Realität durch eine Kontaktbörse bieten, bei der sich interessierte Schüler Anregungen für das eigene Engagement holen können.

„Mit diesem Wettbewerb möchten wir das ehrenamtliche Engagement der Stipendiaten würdigen. Die Preisgelder sind eine Anerkennung für die zeitintensiven Aktivitäten und ermöglichen zudem Anschaffungen für das Projekt“, erklärt Robert Hasse, Geschäftsführer der START-Stiftung gGmbH.

Das 2002 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Hessen begonnene START-Schülerstipendienprogramm wird heute in insgesamt 14 Bundesländern angeboten: Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Seit 2007 führt die START-Stiftung gemeinnützige GmbH als Tochtergesellschaft der Hertie-Stiftung das Programm durch. Unterstützt wird sie dabei von rund 120 Kooperationspartnern – Stiftungen, Kultusministerien, Kommunen, Privatpersonen, Unternehmen und Vereinen. Die Stipendiaten erhalten eine materielle Förderung in Form von 100 EUR Bildungsgeld monatlich und einem Laptop mit Drucker. Das Herzstück bildet die ideelle Förderung mit Seminaren u. a. in den Bereichen Kommunikation, Engagement, Persönlichkeitsbildung, Natur und Technik, Politik, Sport, Kunst und Musik, Ferienakademien und dem jährlichen SommerCampUs. Hinzu kommen Besuche von Kulturveranstaltungen, Exkursionen in Unternehmen, Vereine, öffentliche Einrichtungen, Arbeitsgemeinschaften sowie Beratungen für die Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung. Aktuell gehören zu START 650 Stipendiaten und rund 1.300 Alumni.

Weitere Informationen unter <link http: www.start-stiftung.de>www.start-stiftung.de 

Quelle: Gemeinnützige Hertie-Stiftung vom 08.08.2014

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