Flucht und Migration

Staatsministerin Böhmer startet Informationsoffensive zum Optionsverfahren: „Neue Info-Broschüre hilft Jugendlichen bei ihrer Entscheidung“

Staatsministerin Maria Böhmer hat eine Informationsoffensive zum Optionsverfahren gestartet. Kern ist eine Broschüre, die sich an die optionspflichtigen Jugendlichen und ihre Eltern richtet. Den erheblichen Informationsbedarf unterstreicht der heute vom Bundesinnenministerium vorgestellte Evaluierungsbericht zum Optionsverfahren.

25.06.2012

„Es ist höchst erfreulich, dass sich 98 Prozent der Optionspflichtigen, von denen bisher Rückmeldungen vorliegen, dafür entschieden haben, Deutsche zu bleiben. Ermutigend ist insbesondere, dass sie unser Land in hohem Maße als Lebensmittelpunkt ansehen und sich ihre private und berufliche Zukunftsplanung überwiegend auf Deutschland ausrichtet. Damit sagen sie Ja zu unserem Land!“, betonte Böhmer.

„Zugleich macht die Evaluierung Handlungsbedarf in drei Feldern deutlich:

  • Es macht keinen Sinn, dass junge EU-Bürger der Optionsregelung unterliegen, da bei ihnen Mehrstaatigkeit generell hingenommen wird. Deshalb spreche ich mich dafür aus, dass in Deutschland lebende Jugendliche, die sowohl die deutsche Staatsangehörigkeit als auch die eines anderen EU-Landes besitzen, aus der Optionsregelung herausgenommen werden.
  • Von zentraler Bedeutung ist die Vereinfachung des Optionsverfahrens. Bisher ist das Verfahren mit erheblichem Aufwand für die Behörden verbunden: Der Deutsche Städtetag rechnet insbesondere ab 2018 mit einer hohen Belastung, wenn die Optionszahlen von zur Zeit jährlich etwa 4000 auf rund 40.000 ansteigen werden. Zudem sind in das Verfahren mehrere fachfremde Behörden eingebunden. Dadurch wird die Bearbeitung von Anträgen fehleranfällig.
  • Besonders wichtig ist die gezielte und bessere Information der Jugendlichen. Viele Jugendliche fühlen sich schlecht informiert oder verstehen die komplizierten rechtlichen Regelungen nicht. Es darf aber nicht sein, dass Jugendliche wegen Informationsmängeln zu Fehleinschätzungen kommen oder Entscheidungen treffen, die sie später bereuen. Aus diesem Grund starte ich eine Informationsoffensive, die die Jugendlichen und ihre Eltern umfassend und verständlich über das Optionsverfahren informiert. Ich fordere die betroffenen Jugendlichen und ihre Eltern ausdrücklich auf: Lesen Sie die ab heute auch im Internet vorliegende Broschüre und lassen Sie sich unbedingt beraten!“, so Böhmer.

Die im Auftrag der Staatsministerin erarbeitete Publikation erklärt, wer überhaupt optionspflichtig ist und weist den Weg durch die unterschiedlichen Stationen im Optionsverfahren. Die Broschüre gibt zudem verständliche Antworten auf häufig gestellte Fragen der Jugendlichen.

„Die richtige Entscheidung zu treffen, ist für die optionspflichtigen Jugendlichen häufig nicht einfach. Gerade für junge Leute ist es emotional wichtig zu wissen, wohin man gehört. Ich appelliere an die optionspflichtigen Jugendlichen: Entscheiden Sie sich dafür, die deutsche Staatsangehörigkeit zu behalten. Sie bietet Ihnen viele Chancen und Möglichkeiten. Mit ihr haben Sie das Recht, an Volksentscheidungen und an allen Wahlen teilzunehmen und auch gewählt zu werden. Sie bestimmen mit in Deutschland!“, betonte Böhmer. „Die optionspflichtigen Jugendlichen sind Teil unseres Landes. Sie sind hier geboren und zur Schule gegangen. Ihre Familien und ihre Freunde leben oft hier. Sie gehören zu unserem Land.“ Die Publikation der Integrationsbeauftragten „Das staatsangehörigkeitsrechtliche Optionsverfahren“ ist unter <link http: www.integrationsbeauftragte.de _blank external-link-new-window external link in new>www.integrationsbeauftragte.de zu erhalten.

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