Flucht und Migration

Sprachförderung für Migrantenkinder beginnt zu spät

In der heute erschienen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT (Nr. 43) werden mehrere bislang unveröffentlichte Studien zitiert, die den Schluss nahelegen, dass in der Vorschulphase durchgeführte Deutschkurse wenig geeignet sind, Sprachdefizite von Migrantenkindern auszugleichen.

21.10.2010

Eine Studie der FU Berlin belegt demnach, dass sich die Sprachkompetenzen brandenburgischer Vorschüler, die ein Sprachtraining erhalten haben, kaum von denen Gleichaltriger unterscheiden, die eine solche Förderung nicht erfahren haben. Verwiesen wird auch auf eine Untersuchung Ulmer Wissenschaftler, die zu dem Ergebnis gelangt waren, dass der Effekt von vorschulischen Sprachkursen unerwartet gering ist und Migrantenkinder auch nach neun Fördermonaten noch weit von den Deutschkompetenzen ihrer nichtmigrantischen Altersgenossen entfernt sind. Eine ähnliche Wirkungslosigkeit habe auch eine im vergangenen Jahr erschienene Studie den baden-württembergischen Sprachkursen attestiert.

Der Artikel zitiert Expertenmeinungen, nach denen die Sprachentwicklung eines Kindes im Alter von fünf Jahren in Grundzügen abgeschlossen sei, weshalb eine gezielte Deutschförderung schon im Kita-Alltag geboten sei. Laut Aussage der Hamburger Erziehungswissenschaftlerin Ingrid Gogolin müsse diese Sprachförderung spätestens mit drei Jahren einsetzen.

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