Flucht und Migration

SOS-Kinderdörfer appellieren: Ursachen der Flucht bekämpfen, nicht die Menschen.

Anlässlich erneut aufflammenden Fremdenhasses gegen Flüchtlinge in Deutschland fordert das Hilfswerk, geflüchtete Kinder und Jugendliche besser zu integrieren.

17.07.2015

"Die aktuelle Kampagne im Internet gegen Flüchtlingsheime in der Nachbarschaft und auch das Brennen eines Heimes in Reichertshofen, sind sehr bedenkliche Entwicklungen", so der Pressesprecher, der in München ansässigen Kinderhilfsorganisation. "Wir müssen uns an unsere humanitären Werte erinnern und die Ursachen der Flucht bekämpfen. Nicht die Menschen!", appelliert Yassin.

Die SOS-Kinderdörfer betreuen in Einrichtungen in Salzburg und mehreren Standorten in Deutschland minderjährige unbegleitete Flüchtlinge. "Unser Schwerpunkt liegt auf der Integration der Kinder und Jugendlichen. Wir helfen ihnen dabei die Traumata der Flucht zu überwinden", so Louay Yassin. In Entwicklungsländern konzentrieren sich die SOS-Kinderdörfer weltweit auf Bildung und Ausbildung, um eine der primären Ursachen von Armut zu bekämpfen.

Die Begegnung von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Palästinensischen Flüchtlingsmädchen habe gezeigt: Niemand flieht aus Freude oder Egoismus.

"Wir hören täglich schreckliche Fluchtgeschichten aus Somalia, aus Nigeria, aus Syrien und Afghanistan. Ein nigerianischer Jugendlicher erlebt, wie sein Freund auf der Fahrt über das Mittelmeer beim Kentern des Bootes im Wasser versinkt und er ihn nicht retten kann. Ein Kind in Syrien muss mit ansehen, wie seine Eltern von einem Dach in den Tod gestoßen werden. Wir haben eine Verantwortung für diese Menschen und besonders für die Kinder. Diese Kinder sind unser aller Zukunft. Wir dürfen sie nicht sich selbst überlassen und ihnen schon gar nicht mit Hass begegnen!", meint Louay Yassin.

Quelle: SOS-Kinderdörfer vom 16.07.2015.

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