Flucht und Migration

Schleswig-Holstein: Junge Geflüchtete stärken

Bis Ende September vergangenen Jahres wurden in Schleswig-Holstein 319 junge Geflüchtete registriert, die eine Lehre begonnen haben. Für dieses Jahr erwartet die Agentur für Arbeit noch höhere Zahlen. Um die Integration von jungen Migranten in den Ausbildungsmarkt weiter zu unterstützen hat Bildungsministerin Prien die Rahmenvereinbarung zur „Förderung von Auszubildenden mit Migrationshintergrund“ unterzeichnet.

16.02.2018

Zwischen 2015 und 2017 kamen über 50.000 Schutzsuchende in den echten Norden, um jenseits von Krieg und Armut ein neues Leben zu beginnen. Der plötzliche Zuwanderungsstrom hat das Land vor besondere Herausforderungen gestellt und vor große Chancen – besonders für den Lehrstellenmarkt. So wurden im Rahmen der Ausbildungsmarktbilanz 2016/2017 bis Ende September vergangenen Jahres 319 junge Geflüchtete in Schleswig-Holstein registriert, die eine Lehre begonnen haben.

Damit die Integration von jungen Migranten in den Ausbildungsmarkt weiterhin so gut funktioniert, haben das Bildungsministerium und die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit die Rahmenvereinbarung zur „Förderung von Auszubildenden mit Migrationshintergrund“ geschlossen. Ministerin Prien und die Chefin der Regionaldirektion, Margit Haupt-Koopmann, haben diese im Hotel Prisma in Neumünster unterzeichnet.

Integrieren und Fachkräftemangel vorbeugen

„Wir wollen dazu beitragen, dass Geflüchtete in Schleswig-Holstein gute Zukunftschancen haben“, sagte Bildungsministerin Karin Prien. Perspektivisch sei dies nicht nur ein Beitrag zur Fachkräftesicherung, sondern vor allem zur Integration. Viele junge Menschen mit Migrationshintergrund müssten in der dualen Berufsausbildung neben den praktischen Anforderungen auch den Berufsschulunterricht bewältigen. „Das ist nicht leicht, wenn es mit der neuen Sprache noch nicht so gut klappt“, erklärte die Ministerin. Sie sei daher sehr froh darüber, dass das Land diese Kooperation mit der Regionaldirektion Nord, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlingen und den Berufsbildenden Schulen erreicht habe.

Gemeinsam Sprachkompetenz fördern

Dank diesem Projekt erhalten junge Geflüchtete seit Anfang Februar zusätzlichen Unterricht während ihrer gesamten Ausbildungszeit. In vier Extra-Stunden pro Woche vertiefen und verbessern die Lehrlinge ihre Deutschkenntnisse. Das Bildungsministeriums stellt hierfür 20 zusätzliche Lehrkräfte zur Verfügung, welche die jungen Geflüchteten unterstützen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanziert die Sprachkurse, die Bundesagentur organisiert die Einstiegsqualifizierung. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Unternehmen, in denen die Lehrlinge ihre Ausbildung absolvieren. „In dieser Zusammenarbeit lösen wir viele Probleme auf dem Weg zum Ausbildungsabschluss. Diese gemeinsame Kraftanstrengung lohnt sich“, betonte Ministerin Prien.

Auch der 24-jährige Mahdi Sayed Hosseini profitiert von diesem Projekt. Er absolviert seine Ausbildung zum Koch im Hotel Prisma in Neumünster und verbessert in den Sprachkursen seine Deutschkenntnisse:

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Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein vom 12.02.2018

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