Flucht und Migration

Qualifizierungsprojekte für geflüchtete Frauen in Niedersachsen

Die Niedersächsische Landesregierung fördert acht Qualifizierungsprojekte für geflüchtete Frauen mit dem Programm „Förderung der Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt" (FIFA). Denn bislang haben in Deutschland geflüchtete Frauen und auch viele andere Migrantinnen deutlich seltener eine Erwerbstätigkeit als geflüchtete bzw. zugewanderte Männer.

23.11.2017

Sozial- und Gleichstellungsministerin Rundt: „Der Zugang zu Arbeit ist für geflüchtete Frauen und deren Familien die Basis für eine gelingende Teilhabe. Zugewanderte Frauen haben vielfältige Talente und Kenntnisse. Es ist deshalb wichtig, ihnen mit passgenauen Angeboten zu begegnen und dabei kulturelle und frauenspezifische Aspekte zu berücksichtigen. Das erreichen wir mit unseren Qualifizierungsprojekten."

Zugang zu Arbeit als Basis für eine gelingende Teilhabe

Über einen Förderaufruf zum Schwerpunkt „Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Frauen" haben Bildungsträger Projekte initiiert, die zugewanderte Frauen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus für den Arbeitsmarkt qualifizieren bzw. sie an diesen heranführen. Landesweit wurden nun acht Qualifizierungsprojekte ausgewählt, in denen Frauen in kleinen Gruppen Kontakte knüpfen und sehr individuell gefördert werden können.

Die Projekte reichen von der Berufszielfindung und der Heranführung an den niedersächsischen Arbeitsmarkt bis hin zum IHK Abschluss. Eingesetzt werden hierfür ca. 1,3 Mio. Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und 150.000 Euro vom Land.

Aufgrund der Bedeutung des Themas und der hohen Nachfrage wird es 2018 eine Neuauflage des Förderaufrufs geben, so dass weitere Projekte beantragt werden können.

Bereits seit Januar 2017 kümmern sich außerdem acht der 25 niedersächsischen Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft mit zusätzlichen Fördermitteln um die besondere Situation der geflüchteten Frauen.

Geförderte Projekte 2017

Im Einzelnen wurden folgende Projekte für eine Förderung ausgewählt:

  • VHS Göttingen - Projekt „Fachfrau InsA": Qualifizierung von geflüchteten Frauen und Migrantinnen zur Fachfrau für Interkulturelle soziale Arbeit bis zum IHK Abschluss über einen Zeitraum von 20 Monaten.
  • SOS Mütterzentrum Salzgitter: Qualifizierung von geflüchteten Frauen und Migrantinnen zur persönlichen Stabilisierung, Verbesserung der Sprachkompetenzen und zur Heranführung an den Arbeitsmarkt. Zeitraum: 24 Monate
  • Grone Uelzen: Teilzeitqualifizierung. Beratung, Sprachunterricht, Berufszielfindung, Orientierung und Arbeitsmarktintegration. Laufzeit je Durchgang 12 Monate plus 3 Monate Nachbetreuung.
  • Vita Akademie Rotenburg/Wümme - Miteinander-Füreinander: Entwicklung einer tragfähigen berufliche Integrationsstrategie und Heranführung an den Arbeitsmarkt unter Berücksichtigung individueller Ressourcen. Laufzeit 15 Monate
  • GGBH Hildesheim - AnTeil: fachliche Qualifizierung für verschiedene Dienstleistungsberufe. Unterricht und betriebliche Erprobung wechseln sich ab. Dauer 18 Monate
  • Exil - Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge e.V. - QUFA: Qualifizierung geflüchteter Frauen in den Arbeitsmarkt. Theoretische Grundqualifikation, berufliche Orientierung, praktische Erprobung und Begleitung. Bereiche Gastronomie, Hauswirtschaft und Gesundheitsberufe.
  • DRK Oldenburg - MaHIP: Migrantinnen als Helferinnen in der Pflege. Qualifizierungsmaßnahme zur Pflegehelferin. Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt auch ohne Schulabschluss. Laufzeit 18 Monate
  • Neue Arbeit Leer- FiT: Frauen im Trend. Grundqualifizierung und Bausteine beruflicher Qualifizierung im Bereich Dienstleistungen (Hotel- und Gaststätten, Pflege etc.). Laufzeit 24 Monate

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung vom 15.11.2017

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