Flucht und Migration
NRW: Projekt 'Chancen der Vielfalt nutzen lernen' ist ein Gewinn für alle Seiten
Insgesamt beteiligen sich 18 Hochschulen und Universitäten, 14 Städte und ein Kreis in Nordrhein- Westfalen an dem Projekt "Chancen der Vielfalt nutzen lernen".
06.04.2010
Das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen und die Stiftung Mercator teilen mit:
„Die kulturelle Vielfalt unserer Gesellschaft ist ein Pfund, mit dem wir viel mehr wuchern sollten als bisher", forderte Integrationsminister Armin Laschet,am 31. März 2010 bei der Vorstellung des Projektes "Chancen der Vielfalt nutzen lernen". Das neue und einzigartige Projekt bringt zwei Gruppen zusammen: Kinder mit Zuwanderungsgeschichte und zukünftige Lehrerinnen und Lehrer sowie Sozialarbeiterinnen und -arbeiter und Sozialpädagogen. „Das ist ein win-win-Projekt für alle Seiten", so Laschet. „Chancen der Vielfalt nutzen lernen‚Äù wurde gemeinsam konzipiert vom Integrationsministerium, dem Schulministerium und der Stiftung Mercator.
„Chancen der Vielfalt nutzen lernen" basiert auf den Erfahrungen aus dem Projekt „Förderunterricht für Kinder und Jugendliche" der Stiftung Mercator. "Für das Projekt war es sehr hilfreich, dass wir hierbei auf das Erfahrungswissen der Stiftung zurückgreifen konnten", so Laschet weiter. In jedem Jahr werden in Nordrhein-Westfalen künftig 1.350 junge Leute gezielt ausgebildet und rund 2.500 Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte gefördert.
"Wir freuen uns sehr, dass die Ministerien das Modell 'Förderunterricht' in Nordrhein-Westfalen in die Fläche tragen und um die Studiengänge der Sozialen Arbeit ausgeweitet haben", so Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator.
Lehramtsstudierende und Studierende der Sozialen Arbeit (Sozialpädagogik und Sozialarbeit) werden im Bereich interkulturelle Kompetenz und Sprachförderkompetenz geschult. Bereits während ihrer dreisemestrigen Teilnahme am Projekt arbeiten die Studierenden konkret mit Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien. Diese werden von den Studierenden pädagogisch unterstützt, damit die Kinder und Jugendlichen ihre Chancen auf einen besseren Bildungsabschluss nutzen können.
Minister Laschet: „Wir brauchen gut ausgebildetes Personal für die pädagogische Praxis in der Schule und den außerschulischen Bildungseinrichtungen. Deshalb soll die Schulung der interkulturellen Kompetenzen und der Sprachförderkompetenzen langfristig und dauerhaft in den Studienausbildungsplänen verankert werden."
Laschet verwies auf die demografische Entwicklung Deutschlands: „Bereits heute haben in manchen Städten Nordrhein-Westfalens rund 40 Prozent der Kinder eine Zuwanderungsgeschichte. Es wäre eine Sünde, wenn wir die Potenziale dieser Kinder und Jugendlichen brach liegen lassen würden und sie nicht so gut wie möglich fördern würden. Dies ist gerade auch in einer alternden Gesellschaft, die immer mehr auf jeden Einzelnen angewiesen sein wird, von großer Bedeutung."
Das Projekt "Chancen der Vielfalt nutzen lernen" wird mit rund 300.000 Euro aus dem Europäischen Integrationsfonds (EIF) gefördert. Koordiniert wird das Projekt von der RAA-Hauptstelle (Arbeitsstellen für Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien). "Chancen der Vielfalt nutzen lernen" gibt es an folgenden Standorten:, Bochum, Düsseldorf, Köln, Münster, Paderborn und Siegen. Langfristig haben noch Aachen und Bonn ihr Interesse angemeldet.
Die nordrhein-westfälischen Standorte des „Förderunterrichts" der Stiftung Mercator arbeiten bereits seit über fünf Jahren erfolgreich und unterstützen die Standorte von „Chancen der Vielfalt nutzen lernen" mit ihrem Erfahrungsschatz.
Quelle: PM Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen vom 31.03.2010
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