Flucht und Migration

Niedersachsen: 260.000 Euro für die Beratung und Unterstützung von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund

HANNOVER. Mit insgesamt 260.000 Euro setzt Niedersachsens Landesregierung auch in 2012 die Förderung verschiedener Projekte für Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen für Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund fort. Projektträger ist der Verein kargah, der sich für interkulturelle Kommunikation, Migrations- und Flüchtlingsarbeit engagiert.

05.03.2012

„Wir unterstützen damit Fachkräfte in Gewaltberatungseinrichtungen darin, noch besser auf den kulturellen Hintergrund und Beratungsbedarf der Migrantinnen eingehen zu können. Das baut Hürden ab und erleichtert den Austausch zwischen den Beraterinnen und den ratsuchenden Frauen. Aber auch Frauen, die direkt nach Rat oder Unterstützung suchen, profitieren von den Fördermitteln", betonte Niedersachsens Frauen- und Integrationsministerin Aygül Özkan bei ihrem heutigen Besuch bei kargah e.V.

Gefördert werden

  • das landesweite Netzwerk „Interkulturelle Beratung bei häuslicher und sexueller Gewalt", das der Verein mit seiner Gewaltberatungsstelle für Migrantinnen „Suana" aufbaut. Mit dem Netzwerk soll den Beraterinnen in den Frauenunterstützungseinrichtungen gegen häusliche Gewalt eine Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden, die sie fachlich in ihrer Beratungsaufgabe unterstützt. Weiteres Ziel ist, dass die bestehenden Hilfeeinrichtungen für Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund im Dunkelfeld von häuslicher Gewalt besser erreicht werden können. Der Aufbau des Netzwerkes wurde im Jahr 2011 mit Landesmitteln in Höhe von 35.000 Euro gefördert. 70.000 Euro stehen für die Weiterführung in 2012 zur Verfügung.
  • das Krisentelefon GEGEN Zwangsheirat. Es steht Mädchen und Frauen, aber auch Männern, die gegen ihren Willen verheiratet werden sollen oder wurden, als erste Anlauf- und Beratungsstelle zur Verfügung. In 2011 haben 150 Betroffene um Unterstützung bei den Mitarbeiterinnen des Krisentelefons nachgesucht. In 2012 wird das Krisentelefon mit Landesmitteln in Höhe von 107.000 Euro gefördert. Neben der Erstberatung, die in verschiedenen Sprachen möglich ist, werden auch weitere Gespräche mit den Betroffenen geführt, um diese zu bestärken, für sich eine Entscheidung über ihre weitere Zukunft treffen zu können. Schließlich beraten die Mitarbeiterinnen des Krisentelefons auch Behörden und nichtbehördliche Organisationen zum Umgang mit von Zwangsheirat Betroffenen allgemein und in akuten Krisensituationen. Zurzeit fördert das Sozialministerium mit 14.000 Euro landesweit die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der niedersächsischen Jugendämter zum Thema Zwangsheirat, die ebenfalls von kargah e.V. angeboten werden.
  • der integrative PC- Treff und die landesweit angebotenen mobilen PC- Schulungen für Migrantinnen und ihre Kinder, beides ebenfalls angesiedelt bei kargah e.V. und in 2012 mit insgesamt 69.000 Euro gefördert. In den zentral oder mobil durchgeführten Kursen werden den Frauen Grundqualifikationen im Umgang mit modernen Informations- und Kommunikationstechniken, sowie fachbezogene Deutschkenntnisse vermittelt. Es werden ca. 340 Unterrichtsstunden für Wochenend- oder Blockkurse und Tagesseminare, sowie ca. 220 Unterrichtsstunden für die Durchführung niedrigschwelliger offener fortlaufender Angebote gefördert. Die Teilnehmerinnenzahl liegt je Kurs zwischen sechs und zwölf Frauen.

Quelle: Land Niedersachsen

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